Urlaubsbilder auf Facebook landen vermehrt auf Seiten mit anzüglichem Inhalt…

Aufgrund immer wieder auftauchender Urlaubsbilder in „leichter Bekleidung“ auf Facebook oder in anderen Sozialen Netzwerken, auch bei Profilen von Spielerinnen des TSV Birkenau, möchten wir an dieser Stelle auf eine aktuelle Studie der Internet Watch Foundation aufmerksam machen:

Es ist ein alarmierender Trend, über den die Internet Watch Foundation (IWF) berichtet. In eine vierwöchigen Untersuchung fanden die Datenschützer heraus, dass auf Social Networks hochgeladene Bilder von minderjährigen Jungen und Mädchen in anzüglichen Posen zu großen Teilen auf Porn-Webseiten landen. Die Rede ist von einer ganzen Industrie parasitärer Sites, die nur zu dem Zweck existieren, im großen Stil Fotos von den Social-Media-Profilen Minderjährigen herunterzuladen und weiterzuverteilen.

“Diese Untersuchung zeichnet für uns ein beunruhigendes Bild darüber, wie viele Bilder und Videos von jungen Menschen während sexueller Handlungen und von anzüglichen Posen existieren”, erklärt IWF-Chefin Susie Hargreaves gegenüber dem Guardian. “Es macht außerdem das Ausmaß des Problems deutlich, wie schwer es ist, die Bilder zu kontrollieren, wenn sie einmal auf eine dieser parasitären Webseiten gelandet sind.”

Die Datenschützer scannten über vier Wochen 47 Stunden lang 12.224 Bilder und Videos und analysierten deren Inhalte. Von dieser Unmenge an Aufnahmen, die auf über 68 Seiten, darunter auch Social Networks, zu finden waren, landeten 10.776 Bilder und Videos auf parasitären Webseiten. Einmal dort hochgeladen, ist es beinahe unmöglich, rechtlich eine Löschung durchzusetzen. Die Betreiber bleiben meist anonym. Wer die urheberrechtlich geschützten Aufnahmen hochgeladen hat, lässt sich ebenso schwer nachverfolgen.

Für die IWF zeige die Entwicklung ein erschreckendes Maß an Naivität und Ignoranz von Nutzern, was den Umgang mit urheberrechtlich geschütztem Material gehe. “Junge Menschen muss klar werden, dass ein Bild, das einmal hochgeladen wurde, faktisch öffentliches Eigentum wird, das sich virtuell kaum wieder entfernen lässt”, glaubt Sarah Smith, Forscherin beim IWF. “Die bittere Erkenntnis ist: Wenn Du Inhalte hochlädst, gibst Du damit auch die Kontrolle über sie ab.”

Das sogenannte “Sexting”, das Posten und Teilen von anzüglichen Inhalten, unter Teenagern stellt für Datenschützer ein enormes Problem dar. In vielen Fällen hätte harmlose Aktionen das Leben von Jugendlichen nachhaltig geschädigt. Eine junge Frau beispielsweise hätte im Alter von 15 ein anzügliches Bild von sich gemacht, das auch noch Jahre später im Internet zu finden gewesen sei – obwohl sie es nie selbst hochgeladen hätte.

Andere Jugendliche berichteten von Fällen, bei denen Bilder im Netz landeten, nachdem ihre Smartphones gestohlen wurden. Ein Mädchen schrieb die Organisation mit folgenden Worten an: “Bitte entfernen Sie die Bilder aus dem Internet so schnell wie möglich, bevor ein Familienmitglied darauf stößt. Ich würde am liebsten meinem Leben ein Ende machen, weil ich mich so schäme.”

In einem besonders krassen Fall endete ein harmloser Chat einer Jugendlichen mit einem Erwachsenen mutmaßlich im Suizid. Die Rede ist von Amanda Todd. Die 15-Jährige hatte sich zuvor mit einem ungewöhnlichen Video an die Welt zu Wort gemeldet. In einem Chat mit einem Unbekannten hatte sich das Mädchen vor einigen Jahren nackt gezeigt. Der mutmaßliche Pädophile machte sie schließlich ausfindig und schickte Bilder von ihr an Freunde und Familie. Vor wenigen Wochen wurde die Jugendliche tot aufgefunden.

Wie der Guardian berichtet, sind Behörden meistens die Hände gebunden. Solange nicht eindeutig nachzuweisen sei, dass die abgebildete Person nicht unter 18 Jahren alt ist, sei ein Löschantrag unmöglich durchführbar. Man hält die Eltern dazu an, ihre Kinder über die Gefahren aufzuklären.

(Quelle: Meedia.de)

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