Jeden Donnerstag pünktlich um 15 Uhr stehen drei bis vier Mitglieder der Projektgruppe „Tierheim“ der Tagesstätte für psychisch kranke Menschen der AWO Rhein-Neckar vor den Toren des Tierheims Weinheim, um Hunde auszuführen. „Wir freuen uns jedes Mal riesig auf diesen Spaziergang mit den Hunden“, so ein Teilnehmer der Gruppe. Und dann geht es bei Wind und Wetter eine Stunde lang mit den Hunden auf das Feld.
Wie der Tierschutzverein Weinheim in einer Pressenotiz berichtet, hatte die Idee zu dieser gemeinsamen Initiative von AWO und Tierheim vor über einem Jahr Vanessa Falter, die damals in der Tagesstätte ein freiwilliges soziales Jahr absolvierte. „Als Gassigängerin des Tierheims habe ich selbst erfahren, wie wichtig Tiere für das eigene seelische Gleichgewicht sein können“, betont Falter, die die Tierheimgruppe regelmäßig begleitet. So sorgt sie dafür, dass Hunde und Projektteilnehmer gut zueinander passen. „Wir begrüßen dieses neue Förderangebot in unserem Wochenprogramm“, erläutert Gabriele Hoffmann, Leiterin der AWO-Tagesstätte. „Der therapeutische Wert der Tiere ist beträchtlich. Sie vermitteln unverfälschte Zuneigung ohne Voreingenommenheit und sind damit Balsam für die Seele. Gerade Schwächen im emotionalen Bereich der erkrankten Menschen lassen sich so gut ausgleichen.“
Beide Seiten profitieren von dieser Zusammenarbeit. Die Tierheimhunde benötigen jeden Tag ihren Auslauf, und hier ist jede Unterstützung willkommen. „Wir freuen uns, wenn unsere Tiere helfen können und hoffen, dass diese Kooperation noch lange Bestand haben wird.“ bekräftigt Jutta Schweidler, Leiterin des Tierheims Weinheim und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Auch unsere Katzen warten auf ihren ersten therapeutischen Einsatz!“
(Quelle: Weinheimer Nachrichten 19.11.2012)