Helft dem 14-jährigen Jakob aus Rimbach…

Alle 45 Minuten erhält ein Mensch die Diagnose „Leukämie“, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Zu ihnen gehört auch der 14-jährige Jakob aus Rimbach. Der Junge litt in den letzten Monaten häufig an fieberhaften Infekten. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, riet der Hausarzt zu einem Blutbild. Dann die schockierende Diagnose: „Blutkrebs“.

Jakob und seine Familie waren verzweifelt, bis sie hörten, dass es eine Heilungschance gibt. Ein Mensch, dessen Gewebemerkmale im Blut mit denen ihres Jungen identisch sind, müsste zur Stammzellenspende bereit sein. Doch wie findet man einen solchen Spender? Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1:20 000 und sind die Gewebemerkmale besonders selten, kann sich ein geeigneter Spender erst unter mehreren Millionen befinden.

Die Chemotherapie läuft
Bisher blieb die Suche nach dem richtigen Stammzellenspender für Jakob erfolglos. Der Junge befindet sich derzeit zur Chemotherapie in der Klinik, und wie es sich abzeichnet, wird er dort auch Weihnachten verbringen. Um Jakob möglichst schnell zu helfen, wurde die DKMS, Deutsche Knochenmarkspenderdatei Tübingen, eingeschaltet. Freunde von Jakobs Familie, Arbeitskollegen seines Vaters und Mitschüler der Martin-Luther-Schule in Rimbach organisierten eine Registrierungsaktion, die einen Tag vor Heiligabend im Bürgerhaus in Mörlenbach stattfindet.

Als Schirmherren der Aktion stellten sich der Mörlenbacher Bürgermeister Lothar Knopf sowie der Rimbacher Bürgermeister Holger Schmitt zur Verfügung. Da Jakobs Vater bei der Gemeinde Mörlenbach arbeitet, war es für Knopf selbstverständlich, dass das Bürgerhaus am 23. Dezember kostenlos genutzt werden. Isabella Spallek von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei-Gesellschaft informierte nun im Rahmen einer Pressekonferenz über Bedingungen und Ablauf der Registrierung. Daran beteiligen kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren. Nach Ausfüllen einer Einverständniserklärung wird dem Spender fünf Milliliter Blut zur Typisierung entnommen, anschließend werden die Gewebemerkmale in der Datei registriert. Wie groß das Engagement für den erkrankten Jakob ist, erzählte die Schulleiterin der MLS in Rimbach. Beate Wilhelm hat vor einigen Jahren selbst an einer Typisierung teilgenommen und tatsächlich wurde sie eines Tages als geeignete Stammzellen-Spenderin angeschrieben. Für sie war es Ehrensache, der Aufforderung nachzukommen, obwohl es ihr vor dem Eingriff schon ein wenig mulmig war. „Aber dann dachte ich an den Menschen, dem ich damit vielleicht das Leben retten kann“.

Unterstützung durch Vereine
Sie berichtet, wie hilfsbereit sich Jakobs Mitschüler, der Elternbeirat und das Lehrer-Kollegium gezeigt hätten, als sie von seiner Erkrankung hörten. Jetzt wollen die Schüler Weihnachtsplätzchen backen, sie beim Schulkonzert verkaufen und gleichzeitig zur Stammzellen-Registrierung aufrufen.

Auch Jakobs Fußballverein, der FSV Blau-Weiß Rimbach unterstützt die Aktion, ebenso der SV Mörlenbach, wie Ehrenvorsitzender Bodo Kalesse betonte. Dass es zwei verschiedene Methoden der Stammzellen-Entnahme gibt, erklärte Isabella Spallek. So werden dem Spender bei der peripheren Entnahme fünf Tage lang hormonähnliche, körpereigene Wachstumsfaktoren verabreicht, die die Produktion von Stammzellen anregen und dann über das Blut dem Erkrankten verabreicht werden. Bei der zweiten Methode werden dem Spender unter Vollnarkose fünf Prozent seines Knochenmarkes aus dem Beckenkamm entnommen und dann dem Leukämiepatienten zugeführt.

Jakob hofft natürlich sehr, dass für ihn ein Spender gefunden wird. Doch ganz bemerkenswert, so Schulleiterin Beate Wilhelm, sei Jakobs Mitgefühl für all die anderen an Leukämie Erkrankten, denen er ebenfalls von ganzem Herzen einen geeigneten Spender wünscht.

(Quelle: Weinheimer Nachrichten, 27.11.2012)

Eine Antwort auf „Helft dem 14-jährigen Jakob aus Rimbach…“

  1. Das muss doch für alle gesunde Einwohner zwischen 18 und 55 Jahren in der Umgebung von Rimbach und auch darüber hinaus selbstverständlich und menschlich sein, sich typisieren zu lassen. Leider bin ich schon 73 Jahre und darf nicht auf diese Weise helfen. Aber ich werde an der Spendenaktion teilnehmen.
    Denkt daran: Leukämie kann jeden treffen!

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