TSV-Handballerinnen schaffen Pokalsensation

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Einen faustdicken Pokal-Überraschungscoup schafften die Handballerinen des TSV Birkenau im Halbfinale des Badischen Pokalwettbewerbs gegen die TSG Ketsch 1. Der Birkenauer Badenligist dominierte die Partie gegen den aktuellen Meister der 3.Liga vom Start weg und siegte deutlich mit 32:23 (14:12).

Die letzten Spielminuten wurden zu einer stimmgewaltigen Birkenauer Jubelfeier, die begeisterten einheimischen Zuschauer stimmten „Oh wie ist das schön!“ an und begleiteten ihr Team mit stehendem Applaus weit über den Schlusspfiff hinaus. Die TSV-Handballerinnen hatten von der Papierform her eigentlich keine Chance gegen den Ketscher 3.-Ligisten und nutzten genau diese Konstellation aus. Scheinbar völlig unbeeindruckt und befreit zogen die Birkenauerinnen ihr schnelles Angriffsspiel auf und ließen über die kompletten 60 Minuten in der ballorientierten, beweglichen Abwehrarbeit nicht nach. Zugegeben, die Ketscher Gäste haderten sichtlich mit dem Harzverbot in der Langenberghalle und „versemmelten“ gerade bei den Tempogegenstößen den einen oder anderen Ball, doch gilt der TSV-Abwehr ein riesengroßes Kompliment. Gegen die körperlich überlegenen Gäste ließ man sich nicht auf unnötige kraftzehrende 1 gegen 1 Aktionen ein, sondern agierte mit einem cleveren Stellungsspiel und eroberte etliche Bälle, die per Tempogegenstoß in Tore verwandelt wurden. Aus einer sensationell spielenden Birkenauer Mannschaft gilt es Torfrau Jula Grünewald herauszuheben, die als ruhender Pol zwischen den Pfosten eine sehr gute Leistung bot und die eine oder andere 3. Liga-Spielerin schier zum Verzweifeln brachte. Im Birkenauer Angriffsspiel verdienten sich Lena Kahnert und Maja Zeides ein Sonderlob, ihre knallharten Rückraumwürfe konnten die Ketscher Torfrauen Eva Düllberg und Jule Wolf  häufig nur noch aus dem eigenen Netz fischen. Auch Nicole Gölz und Moni Steffan glänzten mit ihren sechs bzw. fünf Treffern.

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Die Birkenauerinnen legten schnell die 2:0 Führung vor und gaben sie bis zum 6:5 nicht mehr ab. Die anschließenden Ketscher Führungen beim 6:7, 7:8 und 8:9 sollten die letzten in der gesamten Partie bleiben. Wer hätte das im Vorfeld für möglich gehalten? Beim 10:9 versuchte TSG-Coach Gutsche seine Damen vergeblich in die Erfolgsspur zu bringen. Gegen phasenweise „ohne Herzblut“ spielende Ketscher Bären gingen die TSV-Damen mit 14:12 in die Pause.

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Im zweiten Durchgang war es dann nicht der Drittligist, der die Partie standesgemäß drehte, sondern das Birkenauer Team, das sich ab dem 18:18 (42.) uneinholbar absetzte. Der Ball lief schnell und beeindruckend sicher durch die Birkenauer Reihen, immer wieder hatte die Ballführende den Blick für die besser positionierte Mannschaftskameradin. Der Siebenmetertreffer von Lena Kahnert zum 28:18 ( 54.) brachte die unglaubliche Birkenauer Zehn-Tore-Führung. Bis zum Schluss ackerte die TSV-Abwehr – wieder bestens organisiert von Mona Göttmann und Katrin Laßlop – gegen die zunehmend schlecht gelaunten Ketscher Angreiferinnen und machte mit dem 32:23-Erfolg eine im Vorfeld nicht für möglich gehaltene Pokalsensation wahr. Im zweiten Halbfinale am Dienstag, 7. Mai stehen sich der TSV Rot und der TV Brühl gegenüber. Der Sieger des BHV-Pokals darf in der kommenden Saison im DHB-Pokal starten.

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TSV Birkenau:
Jula Grünewald und Vanessa Falter (n.e.) im Tor;
Moni Steffan (5), Katrin Laßlop, Jana Bechtold, Franziska Mink, Kristina Falter (1), Nicole Gölz (6/3), Lena Kahnert (10/3), Lisa Schneiderheinze, Mona Göttmann (3), Melissa Hutzl (2), Maja Zeides (5)

TSG Ketsch:
Eva Düllberg und Jule Wolf im Tor;
Sina Michels (4), Lena Feiniler (3), Anke Schalk, Nina Hofstetter, Saskia Fackel (1), Christina Wilhelm (3), Corinna Kaden (2), Lena Ebel (2), Yvonne Rolland (7/2), Caroline Vreden (1), Romona Schmidt

(Artikel: Svenja Klink – Bilder: Armin Etzel)

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