Sport im Fokus: Weibliche Abteilung kooperiert mit Institut Bildung plus

Schnelle Pässe, Überblick behalten, Freiräume sehen, Entscheidungen treffen – Zur richtigen Zeit am richtigen Ort genau die richtige Entscheidung treffen und das alles unter höchster Belastung. Wie schaffen es die jungen Handballerinnen des TSV Birkenau eigentlich, die Nerven zu bewahren, wenn die Emotionen hochkochen?

Genau diese Fähigkeiten werden seit Jahren im Institut Bildung plus näher untersucht. Dr. Sabine Kubesch ist Leiterin dieses Heidelberger Instituts und hat es sich zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Anwendung und Umsetzung zu führen. Sie arbeitet zusammen mit Vereinen und Schulen und entwickelt pädagogische Konzepte und Trainingsmethoden, sowie verschiedene Lehr- und Lernmaterialien, um diese Erkenntnisse alltagstauglich anzuwenden und zu üben.

Sie spezialisierte sich auf die Untersuchung und Förderung von exekutiven Funktionen und Selbstregulation von Kindern und Jugendlichen durch körperliches und kognitives Training. Was kompliziert klingt, ist ganz leicht erklärt: Um gute Entscheidungen in Situationen und generell im Leben treffen zu können, um sein Denken, sein Verhalten und seine Emotionen sinnvoll und effektiv steuern zu können, hat der Körper ein Verhalten entwickelt, das sich Selbstregulation nennt. Diese Regulationen finden im Gehirn statt und nennen sich exekutive Gehirnfunktionen. Man kann es so betrachten: Die exekutiven Gehirnfunktionen sind der Flaschenhals, der alle Informationen aus einer Situation zusammenführt und in dem die Entscheidung für ein Verhalten geboren wird. Je besser man sich selbst regulieren kann, desto größer ist dieser Flaschenhals. Natürlich gibt es eine gewisse genetische Veranlagung, dennoch hat Frau Dr. Kubesch Methoden entwickelt, welche die Selbstregulation trainierbar machen.

Was hat das nun mit den TSV-Mädels zu tun? Zunächst einmal fällt auf, dass es gerade in Mannschaftssportarten unabdingbar ist, schnell gute Entscheidungen zu treffen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn man sieht, wie schnell das Handballspiel geworden ist, kann man leicht auch ohne wissenschaftliche Auswertung erkennen, dass Handballer oder Sportler im Allgemeinen über eine bessere Selbstregulation verfügen. Denn neben Fitness und Spielverständnis ist die Selbstregulation elementar, um Erfolg zu haben.

Dr. Sabine Kubesch ist nun daran, Lehrmaterial zu generieren, um Vereinen und der breiten Öffentlichkeit Übungsmaterial an die Hand zu geben. Wissenschaftlich getestete Erkenntnisse sollen nun auch ihre Umsetzung finden.

Das Institut Bildung plus drehte in Kooperation mit BadenTV einen Imagefilm, der positive Beispiele für ein kreatives Training im Fußball zeigte. Nun sollte dies für den Handballsport wiederholt werden. Die weibliche Jugend des TSV Birkenau sollte zusammen mit den Junglöwen als positives Beispiel dienen, Inspiration bewirken und damit Vertreter für diesen Film sein. Eine besondere Ehre! Die weibliche Abteilung ist froh, das Institut Bildung plus als Kooperationspartner nennen zu dürfen.

Ein hochinteressantes Thema, das nun auch wissenschaftlich die Trainingsmethoden des TSV Birkenau belegt und zeigt, wie wichtig Sport im Kindes- und Jugendalter ist. Er beeinflusst nachhaltig das Sozialverhalten und den Lernerfolg von Kindern.

Wer sich weiter für dieses Thema interessiert, kann hier auch das persönliche Interview mit Frau Dr. Kubesch lesen.

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(Bericht: Lisa Schneiderheinze)

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