Ehrenauszeichnung in Gold der Badischen Sportjugend für Michael Weber

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„Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! Willst du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt gleich ab! Wie viel Mühen, Sorgen, Plagen, wie viel Ärger musst Du tragen; gibst viel Geld aus, opferst Zeit – und der Lohn? Undankbarkeit!“, mit den Worten von Wilhelm Busch eröffnete der Vorsitzende der Badischen Sportjugend, Volker Lieboner, den offiziellen Teil der Ehrungen im Rahmen der Versammlung im Haus des Sports am Donnerstagabend, 24. November 2016, in Karlsruhe.

Dass sich die auszuzeichnenden Ehrengäste diese Worte nicht zu Herzen genommen und sich doch in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben, rechnete Lieboner ihnen hoch an und ergänzte: „Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.“ (Matthias Claudius) – dieses Vertrauen schenkt der TSV Birkenau und seine Anhänger seinem heutigen Leiter der Damenabteilung und Vize-Präsident sowie langjährigen Trainer Michael Weber. Die Ehrenauszeichnung in Gold der Badischen Sportjugend würdigt die Arbeit von Michael auf besondere Weise.

Michael übt schon seit dem Jahr 2000 das Traineramt als B-Lizenzinhaber für den TSV Birkenau mit Herzblut aus. Er trainierte von der weiblichen E- bis hin zur weiblichen A-Jugend und Damen alle weiblichen Mannschaften des TSV. Zurzeit trainiert er die weibliche A-Jugend und im Team die Damenmannschaften.

„Gerade in der heutigen Zeit, wo jeder nur nach sich schaut und versucht, sein Schäfchen ins Trockene zu bringen, sind solche Menschen wie unser Michael ein Segen für jeden Verein. Er verkörpert den Gedanken der humanitären Verantwortung in der heutigen Gesellschaft und wir sind stolz, so eine Führungspersönlichkeit in unseren Reihen zu haben.“, äußert sich Jugendleiterin Geli Schneiderheinze und Weggefährtin dankbar. „Was ihn so besonders macht, ist die Tatsache, dass er über den Tellerrand hinaus schaut, bildet sich und andere Trainer weiter, ist immer auf dem neuesten Stand, erneuert freiwillig in Seminaren seinen B-Schein, integriert neue Methoden auch in sein Trainingsprogramm. Er versucht, die Spielerinnen individuell voranzubringen und hat die seltene Gabe, immer die richtigen Worte zu finden. Sportliche Erfolge sind daher gewissermaßen vorprogrammiert, aber diese stehen bei ihm nicht unbedingt im Vordergrund. Er ist maßgeblich für alle außersportlichen Projekte verantwortlich, z.B. Aufklärung AIDS, für ein Leben ohne Sucht und Drogen, Typisierung und Teilnahme. Kooperationen mit Kindergarten und Schule, Familientag und und und.“

Für Michael Weber ist es zudem sehr wichtig, dass die Mädels für das „Erwachsensein“ gerüstet sind und die sozialen Kompetenzen nicht zu kurz kommen. Deshalb gibt es das Motto „Bei uns wird nicht nur Handball gespielt“. Da fließen die genannten Punkte mit ein und werden geschult, z.B. indem ein Spielerrat in allen Mannschaften eingeführt wurde, um für aktuelle oder organisatorische Themen und Probleme gemeinsam mit den Abteilungsverantwortlichen, Lösungen zu finden. Es wird jährlich ein Jugendgruppenleiter-Lehrgang an der Landessportschule Albstadt angeboten, wo jede zu Team und Gemeinschaft findet. Ein Sozialpädagoge steht uns mit Rat und Tat zur Seite. Michael Weber ist auch hauptverantwortlich für das Projekt „Jugendliche der weiblichen Handballabteilung in die Vereinsarbeit einzubinden“ und für das Ehrenamt zu gewinnen. Mittlerweile kann die weibliche Handballabteilung auf 9 ehrenamtliche Jugendliche für die Vereinsarbeit als Trainerinnen der Bewegungsschule, Minis und weibliche E- bis C-Jugend zurückgreifen. Des Weiteren kümmert er sich aufopferungsvoll um das Schiedsrichterprojekt, in welchem junge Spielerinnen zu eigenverantwortlichen Schiedsrichtern herangeführt werden. Auch wurde TV-Baden diesbezüglich auf den TSV aufmerksam und drehte ein Vereinsportrait.

Für die Prävention und Vorbeugung von Verletzungen steht Michael Weber als Vorreiter. Er ließ extra für die weibliche Handballabteilung durch Fitnesstrainer und Spezialisten für funktionelles Training ein für die Abteilung zugeschnittenes Athletik-Programm zusammenstellen, bei dem die fünf motorischen Grundfähigkeiten „Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit“ während eines Trainings abgedeckt werden und auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Mit einem Sportorthopädischen Institut wurde eine Kooperation geschlossen und ständiger Austausch ist gewährleistet. Zusätzlich werden sportmedizinische Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Er sorgt dafür, dass das DHB-Rahmenkonzept umgesetzt wird.

Er ist immer besorgt um seine Spielerinnen und so ist die Wertschätzung dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit durch die BSJ-Ehrenauszeichnung in Gold nur gerechtfertig. Sonst stellt er die anderen in den Mittelpunkt und nun durfte er selbst einmal ganz oben stehen – zurecht!

„Es ist toll mit so einem Menschen zusammen arbeiten zu dürfen. Mit seinen Ideen reißt er den Rest des Trainer- und Betreuerteams ein ums andere Mal mit und in seinem Team ist es eine Freude, zu arbeiten. Michael ist ein so wertvoller Mensch und Trainer und von unschätzbarem Wert für unsere Gemeinschaft.“, schließt Geli Schneiderheinze ihre Bewerbung zur Auszeichnung für die Ehrenauszeichnung in Gold ab.

Und so nimmt Michael Weber auch immer wieder bei schweren Entscheidungen in Kauf, dass Situationen entstehen, wie sie Wilhelm Busch in seinem Gedicht zum Thema „Ehrenamt“ weiter beschreibt „Selbst Dein Ruf geht Dir verloren, wirst beschmutzt vor Tür und Toren.“ – die Zukunft der Spielerinnen und des Vereins steht bei Michael an oberster Stelle.

Michael, DANKE!

(Bericht: Geli Schneiderheinze, Sven Holland; Fotos: Armin Etzel)

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