Bundesligatraum endet in Gröbenzell

Die weibliche A-Jugend des TSV Birkenau ist raus aus der Buli-Quali, aber man kann sagen, alle Achtung Mädels, was ihr geleistet habt, das war allererste Sahne.

Samstag erstes Spiel, Gastgeber Gröbenzell bittet zum Tanz. Schon beim Anblick der Mannschaft konnte einem schwindlig werden. Trainer Hofmann war klar, hier musst du schauen, dass du ohne großen Schaden zu erleiden, heil raus kommst. Eine solche körperliche Präsenz hab ich noch nie bei einer weibl.A-Jugend gesehen und was Gröbenzell da hinzauberte, war schon allererste Sahne. Sehr schnell war dieses Spiel entschieden, auch das Endergebnis von 35-13 ging in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Das schöne an dieser deutlichen Schlappe war, es hat keinen Bruch in der Mannschaft gegeben. Alle waren sich einig, das war ne andere Liga. Gröbenzell ist nicht nur eine Nummer zu groß, sondern zwei.

2 Spiele Pause, nächster Brocken, der TV Nellingen. Auch ein heißer Kandidat für Platz 1. Dem war auch so. Hier sah die Welt für unsere Mädels schon etwas besser aus; die Niederlage mit 34-22 hielt sich in Grenzen. Aber auch nach diesem Spiel musste der Trainer die Mädels nicht aufrichten. Man hat das einfach akzeptiert, dass die zwei Gegner zu gut waren, um hier etwas zu reißen. Alles ist so eingetreten wie Trainer Hofmann es voraussagte: Wir werden hier viel Lehrgeld bezahlen, aber auch viel für die weitere Entwicklung der Mädels mitnehmen.

Wir wussten, dass wir wahrscheinlich nur eine Chance bekommen, um vielleicht über den dritten Platz in der Gruppe über ein Überkreuzspiel gegen den dritten der anderen Gruppe doch noch in die bundesweite Quali zu rutschen. Und diese eine Chance hieß Sieg im letzten Gruppenspiel sonntags morgens gegen unseren alten Rivalen TSG Ketsch. Auch die TSG Ketsch hatte gegen Nellingen und Gröbenzell viel Lehrgeld bezahlt, denn auch sie hatten mit zwei hohen Niederlagen einiges zu verdauen.

Nächster Tag, Sonntagvormittag, 11.20 Uhr, letztes Gruppenspiel, letzte Chance und das ausgerechnet gegen Ketsch. Aber Trainer und Mädels waren sich einig: Heute sind wir dran, heute werden wir den Bären das Fell über die Ohren ziehen. Was dann geschah, konnte keiner so recht glauben. Unsere Mädels spielten sich in einen Rausch, den die TSG Ketsch zu keiner Zeit bremsen konnte. In allen Belangen waren wir heute den Ketscher Bären überlegen. Einstellung – Motivation – Kampfgeist – unbändiger Wille, jeder in der Halle dachte wow, ist das der TSV Birkenau von gestern?

Zum Spiel: Angetrieben von einer ehemaligen Bärin Angelina Schreyer, einem klugen Andy Schmid (Selina Müller), glänzend aufgelegten Torhütern  (Stilgenbauer und Davenport) konnten wir uns recht schnell mit 2-3-4 Toren absetzen.  10. Spielminute kleiner Schock für Birkenau rote Karte für die Spielerin Linn. (die extra für dieses Turnier früher aus ihrem Urlaub kam. An dieser Stelle auch ein Dank an Linn´s Mutter, die das ermöglichte und an ihren Bruder, der sie auf dem Heimflug begleitete).  Ich sagte sofort berechtigt und stand hinter der Entscheidung. Sorry Linn, dass ich mit dir gemeckert habe, ich hab es hier auf Video und ich muss sagen absolut unberechtigt. Egal – Linn rot – das heißt bei uns – Angi Rückraum, Marie Harbarth Kreis. Und es ist fantastisch anzuschauen, wie dann der eine Kreisläufer Angie (jetzt auf dem Rückraum) den anderen Kreisläufer Marie bedient, ein geiles Gespann die zwei.

Spielstände 6-2/ 7-4/ stand es bei Halbzeit dann 11-6 für Birkenau. 2. Halbzeit jetzt ging die Post so richtig ab. Die Mädels waren nicht mehr zu bremsen 12-7 / 14-7 / 17-9 / 19-9 / ganz ehrlich, ich dachte, die Anzeigetafel ist defekt. Egal ob Links außen Annira – oder rechts außen Chantal und Karo, es klappte einfach alles.

Nicht zu vergessen Hanni auf dem Rückraum, eine tolle Führungsspielerin, die in der Abwehr den ganzen Zwergenhaufen zusammenhält und im Angriff immer besser wird.  Wie schon erwähnt auf der Anzeigetafel stand  19-9, jetzt konnten wir es uns sogar erlauben, auch die Bank noch komplett einzuwechseln. Und siehe da, die kleinen Fruchtzwerge (so nenne ich die halt mal / hi-hi) Neele und Alexa haben ganz schön für Wirbel gesorgt.

Am Ende gab’s dann ein absolut verdientes Ergebnis mit 22-17 für Birkenau. Erwähnen möchte ich noch Maren Büker und Nina Martin, die bei diesem Spiel nicht zum Einsatz kamen, aber die mit grandioser Stimmung uns trotzdem unterstützt haben. Und wir freuen uns,  dass Hannah Lampert nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung stand und sie ihre alte Stärke schon fast wieder komplett erreicht hat.

Nun denn, das war jetzt schon ne ausführliche Beschreibung des Spieles gegen Ketsch, war halt auch ein besonderes Spiel. Jetzt hieß es Entscheidungsspiel gegen Göppingen – oh mein Gott schon wieder solche Maschinen gegen meine Fruchtzwerge.

15.20 Uhr, Entscheidungsspiel gegen Göppingen. Ich glaube der Bericht wird kürzer. Nicht deshalb, weil wir verloren haben, nein, sondern, die sind einfach besser als wir. Wir konnten bis zum 4-4 gut mithalten. Mir war klar, das Spiel von Ketsch kannst du nicht mehr toppen, dazu fehlte uns dann auch die Kraft. Zur Halbzeit stand es dann 14-8 für Göppingen und wir haben dann mit großem Kampfgeist nur 23-17 verloren.

Natürlich war dann die Enttäuschung im ersten Moment  groß, denn ein kleines bisserl Hoffnung hatten wir schon. Aber ganz ehrlich Mädels, Gröbenzell – Nellingen und auch Göppingen sind im Moment noch ne Nummer zu groß für uns, aber ich verspreche euch, ich werde alles dafür tun, dass der Abstand zu den Top-Teams kleiner wird.

Fazit: Ein richtig geiles Wochenende mit tollem Handball. Wir haben uns in Gröbenzell einen Namen gemacht, alle waren voll des Lobes über Euch, ihr habt den TSV Birkenau ganz ganz toll präsentiert. Mal ganz ehrlich, keiner hätte gedacht, dass wir das überhaupt bis zu diesem Entscheidungsspiel schaffen. Ich denke, wir haben alle sehr viel gelernt und nehmen eine unheimlich große Erfahrung mit.

Ich bin mega stolz auf euch und wie schon gesagt, das nenne ich

richtig!

M A N N S C H A F T

Euer Coach

(Bericht: Emil Hofmann, Bilder: Eltern)

 

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