Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 7. Mai 2008, sowohl in den Weinheimer Nachrichten als auch in der Odenwälder Zeitung.
Birkenau. Das konnte man so nicht unbedingt erwarten, spricht jedoch für die gute Jugendarbeit des TSV Birkenau. Bei den ersten Oberligaqualifikationen des Kreises Mannheim in den Altersstufen C- bis A-Jugend, hat die männliche A-Jugend als Sieger ihrer sechsköpfigen Gruppe den direkten Sprung für die Oberliga 2008/09 gemeistert.
Die Regularien dieser Qualifikationen sind knallhart, eine Spielzeit von 25 Minuten lässt kaum Spielraum für taktische Überlegungen oder Reaktionen zu. Vor diesem Hintergrund und der starken Konkurrenz aus Viernheim, Reilingen und Leutershausen muss man der Mannschaft des Trainergespanns Fremr/Spilger ein dickes Lob zollen.
Wie Birkenau die 14:16-Auftaktniederlage gegen Viernheim innerhalb kürzester Zeit weggesteckt hat, und nach den Erfolgen gegen Heddesheim (15:7) und Reilingen (18:6) während des Turnierverlaufs vor allem über die Abwehr den Grundstein dieses tollen Erfolges legte, das musste im alles entscheidenden Spiel auch die SG Leutershausen erfahren.
Nach einer 8:3-Führung wurde es beim 9:8 noch einmal „fühlbar“ spannend. Einer zeigte jedoch keine Nerven. Torwart Dennis Hoffmann avancierte mit tollen Reflexen zum großen Rückhalt seiner Mannschaft, die sich am Ende beim 13:10-Erfolg als Kollektiv die Oberligafahrkarte sicherte.
B-Jugend muss nachsitzen
„Nachsitzen“ muss dagegen die B-Jugend, die nur aufgrund der um zwei Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber der TSG Plankstadt nun auf BHV-Ebene sicherlich jedoch gute Chancen besitzt, im zweiten Anlauf ans selbstgesteckte Ziel Oberliga zu gelangen. Hinter der TSG Plankstadt verbirgt sich die zweite Garnitur der HG Oftersheim/Schwetzingen, die zum Erreichen der höchsten Spielklasse kurzfristig komplett den Verein wechselte. Und dennoch, die Mannschaft des Trainergespanns Fey/Brehm hatte es selbst in der Hand, ebenfalls auf Anhieb ins Oberhaus zu gelangen. Die Chancen, in den Spielen gegen Weinheim (18:12) und Sandhofen (17:9) höher zu punkten, wurden auch aufgrund sichtbarer Nervosität nicht effizient genutzt. Selbst nach dem 14:14 im besten Spiel dieses Spieltags gegen die TSG Plankstadt waren vor allem beim abschließenden deutlichen 30:12-Erfolg gegen die SG Horan durchaus mehr Möglichkeiten vorhanden, als es selbst dieser deutliche Erfolg ausdrückt.
Die neuformierte C-Jugend war in einer starken Gruppe mit den Mannschaften aus Oftersheim/Schwetzingen, HSG Mannheim und der SG Horan auch aufgrund geringer Vorbereitungszeit praktisch chancenlos. Die Verantwortlichen und das neue Trainergespann Höhne/List wussten um die Schwere dieser Aufgabe. In dieser Altersklasse besteht derzeit noch ein guter Abstand zu den besten Mannschaften.
Bei den Mädchen qualifizierte sich die C- und A-Jugend direkt für die Oberliga. Die B-Jugend muss in der BHV-Qualifikation noch einmal ran. In Plankstadt überzeugten die Birkenauerinnen mit einer Spitzenleistung gegen die HSG Hemsbach/Sulzbach mit 14:3 und die SG Heddesheim mit 19:0. Dann folgte ein 6:9 gegen die TSG Plankstadt, was das entscheidende Überkreuzspiel gegen die HSG Mannheim bedeutete. Die ausgepowerten Birkenauerinnen konnten dem körperlich stark überlegenen Gegner kein Paroli bieten. Dies hat nun zur Folge, dass die Mannschaft in der BHV-Quali Anfang Juni gegen die Zweitplatzierten der anderen Handballkreise antreten wird.
A- und C-Mädchen qualifiziert
Die weibliche C-Jugend bot in der TSG-Halle in Weinheim eine grandiose Mannschaftsleistung. beim 12:10 gegen Brühl taten sich die Mädchen zwar noch etwas schwer, doch schon gegen die SG Edingen/Friedrichsfeld (14:1) warfen die Birkenauerinnen dem Gegner den Ball nur so um die Ohren. Mit einem verdienten Sieg gegen die SG Leutershausen (12:5) und dem darauf folgenden 10:3 im Endspiel gegen Gastgeber Weinheim sicherte die C-Jugend den Einzug in die Oberliga. Trainer Julius Schäfer war über die Leistung seiner Mädchen mächtig stolz. Schließlich spielt die Mannschaft erstmals in dieser Konstellation zusammen und bewies Teamfähigkeit und Motivation.
Die A-Jugend marschierte ebenfalls über exzellentes Zusammenspiel und tolle Einzelleistungen in die oberste Liga Badens. Schon im ersten Spiel gegen die SG Leutershausen, welche mit 17 Mädchen angetreten waren, siegte Birkenau mit 22:6. „So hervorragend habe ich diese Mannschaft schon lange nicht mehr spielen sehen – einfach klasse“, sagte der Abteilungsleiter der weiblichen Jugend des TSV Heinz Metz. Im Spiel gegen die HSG Hemsbach/Sulzbach stand bereits nach knapp zehn Minuten der 14:6-Erfolg fest. Gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen erreichte der TSV durch Gegenstöße – vorbereitet von den beiden Torfrauen Vanessa Falter und Laura Essmann – nach 25 Minuten den 18:3-Sieg.
Handball verbindet
Dass beim TSV Birkenau nicht nur der Handball großgeschrieben wird, sondern auch das soziale Umfeld einen hohen Stellenwert inne hat, zeigt auch die vor kurzem gegründete Initiative „Handball verbindet“, welche sich als Institution zur Förderung des weiblichen Jugendhandballs in der Metropolregion versteht. „Uns ist es wichtig, dass die jungen Mädchen sowohl im sportlichen, als auch im sozialen Bereich eine breit angelegte Ausbildung erhalten“, sagt Pressesprecher Sven Holland.
Was sich hinter dieser Aktion alles verbirgt, zeigt auch die neu entworfene Modekollektion für Mädchen. Handball bedeutet nicht nur Sport, sondern auch Freunde, soziale Kompetenz und Teamfähigkeit, sowie ein gesteigertes Maß an Potenzial für Ausbildungsunternehmen. „Unser vorrangiges Ziel ist es, den Mädchen mit Partnern aus der Region, den Schritt in eine sicher Zukunft zu gewährleisten. „Wir wollen Kommunen, Vereine und Unternehmen verbinden.“
Informationen im Internet auf www.handball-verbindet.de