Einen Investor für einen Neubau des Privatgymnasiums Weinheim kann Uwe Rahn derzeit zwar noch nicht der Öffentlichkeit präsentieren, aber dafür bekommen die Rahmenbedingungen für das erste Schuljahr immer mehr Konturen.
So bestätigte der geschäftsführende Schulleiter jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass das Privatgymnasium mit der Kindersportschule (Kiß) der TSG 1862 Weinheim kooperieren wird. Außerdem seien Handball-Arbeitsgemeinschaften mit dem TSV Birkenau geplant.
Bilingualer Sportunterricht
Wie TSG-Geschäftsführer Alexander Erg bestätigte, übernimmt die Kiß von Anfang an den Sportunterricht der fünften Klasse. Kiß-Leiterin Kirsten Plümpe, die in Kanada geboren wurde, werde die Schüler in 80-Minuten-Blöcken jeweils montags und mittwochs bilingual (also in Englisch und Deutsch) in der TSG-Halle, dem Kiß-Gebäude und auf anderen Sportanlagen des Vereins unterrichten.
„Auf einer Wellenlänge“
„Das Konzept der Kiß liegt voll auf unserer Wellenlänge“, freut sich Rahn über die Kooperation. Das sieht man bei der TSG genauso, weshalb die Zusammenarbeit ausgebaut werden soll. Schließlich habe man mit der Kooperation Schule-Verein gute Erfahrungen gesammelt, so Erg weiter. Insgesamt sieben Arbeitsgemeinschaften mit Weinheimer Grundschulen und Gymnasien gebe es bereits; diese wolle der Verein auch fortsetzen.
Stipendien für Handballerinnen?
Die Birkenauer wollen darüber hinaus mit der Initiative „Handball verbindet“, die kürzlich von Mitgliedern des TSV gegründet worden ist und derzeit weitere Mitstreiter in der Metropolregion sucht, sogar jungen Handballerinnen den Besuch des Ganztagsgymnasiums in Weinheim ermöglichen. Wie Sven Holland als Sprecher von „Handball verbindet“ erklärte, suche man Sponsoren, die möglichst schon ab dem Schuljahr 2009/2010 Stipendien für den Besuch des Privatgymnasiums vergeben.
„Handball ist ein Mannschaftssport, warum nicht also auch als Mannschaft geschlossen auf eine Schule gehen“, heißt es dazu auf der Internetseite der weiblichen Handballjugend des TSV Birkenau. Die ganzheitliche Ausrichtung des pädagogischen Konzeptes des Privatgymnasiums decke sich mit den Zielen der Initiative „Handball verbindet“, so Holland.
Rahn kann derweil weitere Neuzugänge für sein Kollegium vermelden. Mit Christine Lemke (evangelische Religion und Deutsch), Clemens Haag (Kunst) und Gabriele Garst (Mathe, Chemie, Biologie) wurden weitere Lehrkräfte auf Honorarbasis verpflichtet.
Start in der Hopfenstraße
Ab dem 21. August will Rahn im ersten Stock der Hopfenstraße 4, die zum „a-quadrat“ des Weinheimer Unternehmers Gerhard Amend gehört, mit der Einrichtung seiner Schule beginnen.
Außer einem 55 Quadratmeter großen „Klassenzimmer“ ist in den Räumlichkeiten, die früher vom Nordstadt-Kindergarten genutzt wurden, Platz für ein Sekretariat und ein Lehrerzimmer sowie einen Empfangsbereich, Toiletten und eine kleine Küche. Insgesamt 180 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung.
Auch die Frage, woher das Mittagessen für die 16 Fünftklässler des ersten Jahrgangs kommt, sei mittlerweile geklärt. Die Firma Freudenberg werde die Mahlzeiten liefern, so Rahn. Zehnmal so viele Schüler, nämlich 160, hätten sich bislang beim Privatgymnasium angemeldet – sei es für künftige fünfte Klassen oder als Quereinsteiger.
Auch der erste Schultag des Weinheimer Privatgymnasiums ist mittlerweile terminiert: Am Montag, 8. September, um 8.10 Uhr werden die Fünftklässler zum Unterricht erwartet.
(WN-Artikel vom: 14.08.2008)