Die Handballdamen des TSV Birkenau sind in der Badenliga derzeit eine Klasse für sich. Gegen den Namensvetter TSV Viernheim wurde mit einem 34:21 Sieg die makellose Bilanz auf 20:0 Punkte in der Tabelle geschraubt.
Die Gründe des derzeitigen Höhenflugs wurden gegen den Aufsteiger einmal mehr überdeutlich. Die Rückraumspielerinnen Lena Kahnert, Maja Zeides und Mona Göttmann erzielten zusammen 22 Tore, welche bereits alleine für den Sieg gereicht hätten. Die aus Viernheim stammende Lena Kahnert nahm auf Freundinnen und Verwandtschaft in den gegnerischen Reihen keine Rücksicht und überragte nicht nur wegen ihrer 11 Treffer, sondern auch wegen glänzender Anspiele. Gegen die Rückraum-Kracher von Maja Zeides, dieses Mal sechs an der Zahl, scheint ohnehin kein Kraut gewachsen und Mona Göttmann als Mitte Spielerin trug sich ebenfalls nicht nur mit 5 Treffern in die Torschützenliste ein, sondern bediente immer wieder Moni Steffan am Kreis, die vier Treffer beisteuerte und noch einige Siebenmeter heraus holte. Dass diese vier, zusammen mit den Abwehrspezialistinnen Nicola Baumann und Kristina Falter, in der Abwehr den Mittelblock bilden und hier ebenfalls einen guten Job abliefern, ist ein Grund des derzeitigen Höhenflugs der Weber Truppe. Dazu kommt die hervorragende physische Verfassung der gesamten Mannschaft, welche spätestens in der zweiten Halbzeit jeden Gegner überfordert. Dadurch konnte man sich sogar den Luxus erlauben, mit Katrin Laßlop eine Leistungsträgerin auf Grund ihres lädiersten Daumens zu schonen.
Wurde auf der Anzeigetafel in der 33. Minute mit 16:14 gerade mal ein zwei Tore Vorsprung angezeigt, war das Spiel 10 Minuten später beim 24:14 bereits entschieden. Die Außenspielerinnen Nicole Gölz, Anna Sattler und Kristina Falter legten mit ihren Tempogegenstoß-Toren in dieser Phase den Grundstein für den am Ende deutlichen Sieg. Bis zu dieser besagten 33. Minute hatten die aufopfernd kämpfenden Gäste, angeführt von ihren beiden besten Akteurinnen Steffi Osada und Patricia Scheidel, immer die richtige Antwort auf die Birkenauer Führung parat. Und wäre mit Julia Fischer nicht kurzfristig eine wichtige Spielerin ausgefallen, hätte der Aufsteiger – von zahlreichen Fans toll unterstützt – sicherlich noch länger Paroli bieten können. Aber die Birkenauer haben noch einen weiteren Trumpf im Ärmel: Ihre Ausgeglichenheit. Jede Spielerin reiht sich nahtlos in das Spielgeschehen ein, selbst Torfrau Birgit Eberle, welche die pausierende Jula Grünewald im Tor vertrat, zeigte nicht nur wegen ihres gehaltenen Siebenmeters – ebenso wie Vanessa Falter – eine starke Leistung. Auch wenn der 34:21-Erfolg am Ende etwas zu hoch ausfiel, so merkt man Falter und Co. die Spielfreude derzeit einfach an und Trainer Michael Weber hatte für die Spielanalyse nur ein treffendes Wort parat – Spitze. So bleibt auch nach diesem Spiel die berechtigte Hoffnung, dass die Birkenauer Fans ihre Mädels noch viele Male mit „Spitzenreiter Spitzenreiter“ in die Kabine verabschieden zu können.
TSV Birkenau:
Vanessa Falter und Birgit Eberle im Tor;
Mona Göttmann 5, Monika Steffan 4, Maja Zeides 6, Lena Kahnert 11/3, Katrin Laßlop, Melissa Hutzl 1, Kristina Falter 1, Nicola Baumann 2, Nicole Gölz 3, Anna Sattler 1, Nadine Kießler
TSV Viernheim:
Katharina Haas im Tor; Senta Salzmann, Nicola Spiller 1, Angelina Geißinger 2, Stefanie Osada 9/4, Kathrin D’Asseler 1, Janette Kosmidis, Andrea Szabó 2/1, Luisa Hoffmann, Patricia Scheidel 5, Kirsten Stern, Mona Brechtel 1
(Artikel: Udo Laßlop – Bilder: Armin Etzel)