Ab kommenden Dienstag, 1. Juli, bis 10. August wird die L 3408 am Ortsausgang Birkenau in Richtung Weinheim voll gesperrt. „Das ist eine Herausforderung für das Weschnitztal und für Birkenau“, machte Bürgermeister Helmut Morr gestern keinen Hehl daraus, dass für alle Verkehrsteilnehmer harte Wochen bevorstehen. Zusammen mit Torsten Beilstein und Stephan Bruckner von der Gemeinde Birkenau, Ulrich Hetjens von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Bergstraße, Jörg Sachtleben vom gleichnamigen Ingenieurbüro sowie Tobias Schneider von der Verkehrsgesellschaft Gersprenztal mbH (VGG) informierte er gestern über die Maßnahme.
Straße und Bahnübergang
Mehrere Maßnahmen kommen in Birkenau zusammen: Im Zuge des Neubaus der Innerörtlichen Erschließungsstraße (IÖE) wird im letzten Bauabschnitt die Einmündung zur L 3408 (Weinheimer Straße) hergestellt. Zusätzlich wird die Weinheimer Straße um eine Linksabbiegespur in Richtung der IÖE erweitert, damit es zu keinem Rückstau am Bahnübergang kommen kann. Gleichzeitig wird der Bahnübergang in unmittelbarer Nähe der Einmündung durch die Deutsche Bahn Netz AG an die verkehrlichen Anforderungen angepasst. Auch Arbeiten an Versorgungsleitungen stehen an. „Eine Vollsperrung ist unumgänglich“, sagte Sachtleben.
Umleitungskonzept
Es gilt folgendes Umleitungskonzept: Der Saukopftunnel (B 38) gilt ab Dienstag, 1. Juli, für Pkw und Lkw als Regelumleitungsstrecke. Die Umleitung für Gefahrguttransporte erfolgt in beiden Fahrtrichtungen von Weinheim über die B 3 bis Heppenheim, von dort über die B 460 bis nach Lörzenbach und ab hier über die B 38 in Richtung Birkenau. Die Juhöhe ist aufgrund der momentanen Baustellensituation für Lkw über 3,5 Tonnen und für Gefahrguttransporter gesperrt.
Im Schnitt passieren 10 000 Fahrzeuge täglich die L 3408 in Birkenau. Dieser Verkehr verlagert sich nun in den Tunnel. „Deshalb bitten wir die Verkehrsteilnehmer darum, gerade morgens mehr Zeit einzuplanen“, sagte Hetjens.
Im Fall einer Sperrung des Saukopftunnels, beispielsweise wie am Dienstag aufgrund eines Unfalls, hätte weitreichende Folgen. Dann müsste alles über Heppenheim fahren, da die Ortsdurchfahrten von Bonsweiher und Unter-Abtsteinach ebenfalls noch von Baustellen betroffen sind. In diesem Falle würde man im Zuge eines „Krisenmanagements“ die Baustelle an der Vollsperrung in Birkenau kurzfristig auflösen. „Dafür bräuchten wir aber eine Vorlaufzeit“, so Hetjens. Die Rettungsdienste sind informiert.
Situation für Bus und Bahn
Am Bahnübergang wird nachts während der Zugpausen gearbeitet. Der Bahnverkehr ist deshalb nicht eingeschränkt. Der Fahrplan bleibt. Für den Busverkehr sieht es anders aus: Vor allem die Buslinien 681 und 688 sind von der Vollsperrung betroffen, können die Baustelle nicht passieren und werden teilweise über den Saukopftunnel umgeleitet. „Da es schwierig ist, alle Stellen anzufahren, wird vor allem der Schülerverkehr geregelt“, erklärte Schneider.
So fährt die Linie 681 folgende Route: Weinheim-Gorxheimertal-Buchklingen-Birkenau-Abtsteinach. Am Wochenende könne Birkenau von der Linie 681 nicht angefahren werden. Die Linie 688 fährt die Umleitung Weinheim (Hauptbahnhof)-Saukopftunnel-Birkenau, beziehungsweise Nieder-Liebersbach. Der Baustellenfahrplan wird in den nächsten Tagen unter www.vrn.de, www.birkenau.de oder an den Bushaltestellen eingesehen werden können.
Für Fußgänger und Radfahrer wird es zu jeder Zeit der Vollsperrung möglich sein, von und nach Weinheim zu gelangen. Abhängig von den einzelnen Bauphasen werden diese über die Straße „Am Brückenacker“ und die IÖE umgeleitet. Das Gleiche gilt für Moped- und Mofafahrer, die nicht schneller als 25 Stundenkilometer fahren.
Sachtleben wies darauf hin, dass nach Auflösung der Vollsperrung von 10. August bis 5. September ein Sicherheitsposten mit einem Flatterband am Bahnübergang stehen und diesen per Hand freigeben wird. Erst dann wird er in Betrieb genommen. Die Gemeinde stellt in der Straße „Am Brückenacker“ 24 „Bike and Ride“-Parkplätze zur Verfügung, sodass ab dem Ortsausgang Birkenau mit dem Fahrrad weitergefahren werden kann.
(Quelle: Weinheimer Nachrichten, 26.06.2014)