Einen würdigen Abschluss seiner Sport-Tage feierte der TVG Großsachsen am Sonntagabend. Die Partie zwischen den beiden Handball-Drittligisten TVG und SG Leutershausen beschloss ein buntes Wochenend-Programm anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens. Und dass die Gastgeber vor 400 Zuschauern in der Sachsenhalle dann auch noch einen 35:30-(21:16)-Sieg feiern durften, machte das Jubiläumsprogramm natürlich rund.
Zuvor hatten bereits die Herren II beider Mannschaften im „kleinen Ortsderby“ die Klingen gekreuzt. Sowohl der neue TVG-Coach Herbert Fath wie auch sein Gegenüber Roger Grössl setzten beim Großsachsener 28:27-Sieg jede Menge Spieler ein, auch die A-Jugendlichen erhielten Spielanteile. „Ich denke, dass wir mit dieser Mannschaft, einer guten Mischung aus Jung und Alt eine gute Rolle in der 1. Kreisliga spielen werden“, sagte Fath, der auch noch auf die Einsätze der drei Erstmannschafts-Pensionäre Tobias Kohl sowie Dominic und Florian Sauer hofft. „Wenn sie spielen, dann müssen wir unser Ziel neu definieren.“
Der ehemalige Kapitän Tobi Kohl durfte in seinem Abschiedsspiel noch einmal gegen die SG Leutershausen ran. Am Freitag frisch verheiratet, reihte sich der langjährige Abwehrchef wieder bestens in seine alte Truppe ein und traf sogar zweimal. Im Team von Trainer Stefan Pohl waren allerdings etliche neue Gesichter zu sehen. Zwar fehlte Routinier Benjamin Hundt (Haßloch) noch krankheitsbedingt, doch dafür begeisterte Jan Triebskorn. Der rechte Rückraumwerfer überzeugte mit seiner Dynamik, von der sich auch seine Nebenleute anstecken ließen. Acht Treffer gingen auf das Konto des Mannes aus Oftersheim/Schwetzingen. Auch TVG-Keeper Patrick Jahnke parierte im Tor als wäre er nie weg gewesen. Und von den jungen Spielern Ulrich, Schneider und Dreier erhofft sich Pohl ebenfalls einiges.
Während bei Großsachsen neben Hundt die beiden Linkshänder Knierim und Zweigner noch fehlten, waren bei der SG Leutershausen mit Salger, Bauer und Pestinger gleich drei junge Wilde noch nicht an Bord. Philipp Bauer war gemeinsam mit Valentin Spohn noch bis Sonntag bei einem Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft unterwegs, doch Spohn war heiß aufs Ortsderby und spielte ebenso wie seine A-Jugend-Kollegen Pfattheicher, Klee, Lierz, Kretz und Mangold, der den zum RTV 1879 Basel gewechselten Sebastian Ullrich im Tor ersetzen soll.
Die Teufel dürften in dieser Drittliga-Saison das wohl jüngste Team ins Rennen schicken. „Das Spiel gegen den TVG kam von der Qualität her noch etwas zu früh für uns. Allerdings hat sich so jetzt auch die Chance geboten, dass wir den ganz jungen Spielern viel Einsatzzeit geben konnten“, sagte SGL-Trainer Marc Nagel. Und auch für Stefan Pohl war die Partie noch kein Maßstab. „Wir stehen erst seit einer Woche im Training und hatten kaum einen Ball in der Hand. Dafür bin ich ganz zufrieden.“ Das durften auch die Zuschauer nach einem durchaus unterhaltsamen Spiel sein. TVG Großsachsen: Fraefel (ab 31.), Jahnke; Gunst (5/1), Triebskorn (8), Jörres (1), Schneider (1), Schulz (5), Kohl (2), Zahn (6), Rybakov (1), Spilger (5), Dreier (1), Ulrich. SG Leutershausen: Mangold (31. bis 46.), Hübe; Wetzel (1), Wilde (5), Räpple, Klee (1), Pfattheicher (2), Volk (4), Lierz (3), Geppert (5), Spohn (5), Kretz (1), Conrad (2), Ratzel (1).
Vor dem Ortsderby stellten sich auch die Großsachsener Frauen dem Publikum vor. Die neue Spielertrainerin Michael Grunert griff bei der 37:51-Niederlage gegen den Vizemeister der Baden-Württemberg-Oberliga, den TSV Birkenau, allerdings noch nicht ein. Mit ihr kamen gleich drei neue Spielerinnen: Yvonne Maser, die auch schon bei der HSG Weinheim aktiv war, Kreisläuferin Julia Regenauer und Torfrau Laura Essmann.
Klare Sache im Frauen-Derby
Die HG-Torfrauen hatten ebenso wie die Abwehr gestern keinen so guten Tag gegen die quirligen Birkenauerinnen erwischt, doch das sah Grunert ganz sportlich. „Im Moment laufen wir ja nur und die Abstimmung kann noch nicht stimmen. Aber das wird schon“, sagte die erfahrene Rückraumspielerin, die zuletzt für die SG Nußloch aktiv war.
TSV-Trainer Michael Weber war ebenfalls nicht unzufrieden. „Das war heute ein lockerer Aufgalopp und eine gute Gelegenheit, auch unseren drei ganz jungen A-Jugendspielrinnen Spielanteile zu geben. Und die haben sich bestens eingefügt.“ AT
Für die Birkenauer Damen war das Spiel bei der HG Saase das erste Testspiel in der Vorbereitung auf die Saison 2015/2016. Zwar kassierten die Odenwälderinnen mehr Treffer als gewünscht, doch mit 51 erzielten Toren war die Angriffsleistung sehr zufriedenstellend.
(Quelle: Weinheimer Nachrichten, 22. Juni 2015)