Die Fans des Frauenhandballs blickten am Wochenende 22./23. August nach Ludwigsburg. Beim LOTTO-Cup des SV Oßweil spielten mehr Bundesligisten mit als bei jedem anderen Turnier in Deutschland. Von den 30 Bundesligisten kämpften elf – also mehr als ein Drittel! – beim LOTTO-Cup um den begehrten Turniersieg. Dazu kamen noch sechs ausländische Spitzenmannschaften und mehrere ambitionierte Drittligisten. Bedingt durch die Absage eines Schweizer Erstligisten bekam der TSV Birkenau die einmalige Gelegenheit, bei diesem hochklassigen Turnier Spielpraxis auf höchstem Niveau zu sammeln.
Im ersten Spiel gegen Erstligist Göppingen trat der TSV mit seiner A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft an, da die Damen noch beim parallel stattfindenden Trainingslager in Albstadt ein Teambuilding absolvierten. Gegen die körperlich durchweg weit überlegenen Turniersieger des vergangenen Jahres zeigte die A-Jugend eine starke Vorstellung, sammelte viele Sympathiepunkte und schlug sich bei der 10:16-Niederlage mehr als achtbar.
Nachdem auch die Damen in Ludwigsburg eingetroffen waren, hieß der nächste Gegner ATH Achenheim-Truchtersheim aus Frankreich. Hier zog man sich nicht nur achtbar aus der Affäre, sondern spielte sogar auf Augenhöhe mit. Mit etwas mehr Glück im Abschluss, wäre sogar mehr für die Odenwälderinnen drin gewesen, als das am Ende knappe 15:17. Dennoch ging man frohen Mutes in das letzte Vorrundenspiel gegen den Erstligaabsteiger Trier. Nach einer grandiosen Leistung sicherten die TSV-Damen sich einen nicht für möglich gehaltenen 16:13-Erfolg.
Mit einem Sieg waren nun der TSV, Trier und die Französinnen punktgleich und nur auf Grund des besseren Torverhältnisses sicherte sich Trier Platz 2 in der Vorrundengruppe und verwies die Birkenauerinnen auf Platz 3. Diese Platzierung berechtigte zur weiteren Teilnahme am B-Turnier, in dem die Plätze 13 bis 20 ausgespielt wurden. Noch am Abend wartete der Schweizer Erstligist GC Amicitia Zürich. Nach einer schnellen 5:0-Führung kamen die Schweizer besser ins Spiel, könnten den einsatzfreudigen TSV-Mädels aber den verdienten 11:9-Sieg nicht mehr streitig machen. So standen nach dem ersten Tag bereits zwei Siege zu Buche und der Birkenauer Tross machte sich zufrieden auf den Weg zurück in die Sportschule nach Albstadt.
Am nächsten Morgen gegen Drittligist Bietigheim hielten die Odenwälderinnen lange sehr gut mit, doch am Ende verloren sie etwas zu hoch mit 13:19. Gegen Regensburg, ebenso aus der dritten Liga, wollte man nun den Einzug in das Halbfinale des B-Turnier perfekt machen. Nach einer starken Leistung gewannen die TSV-Damen mit 22:16. Da jedoch Zürich überraschend deutlich gegen Bietigheim gewann, reichte es wiederum lediglich auf Grund der schlechteren Tordifferenz „nur“ zu Platz 3 der Zwischenrunde und somit wurde das Halbfinale hauchdünn verpasst.
Das Gesamtfazit des Turniers ist dennoch durchweg positiv. Mit Platz 17 von 24 teilnehmenden Mannschaften ließ die jüngste Mannschaft und einziger Oberligist des Turniers unter anderem drei Zweitligisten hinter sich. Das gesamte Auftreten des körperlich meist deutlich unterlegenen Birkenauer Teams begeisterte viele und riss die Zuschauer mit. Sowohl in der Vorrunde als auch in der Zwischenrunde des B-Turniers war jeweils das Torverhältnis im direkten Vergleich dreier Mannschaften entscheidend für den TSV.