Es gibt viel zu tun – packen wir’s an. Dieses Motto eines Baumarktes trifft auch auf die Handballerinnen des TSV Birkenau zu. Die Trainer Julius Schäfer und Michael Weber basteln kontinuierlich am Vorzeige-Projekt in Sachen Frauenhandball und das mit großem Erfolg. Sowohl die dritte als auch die zweite Mannschaft stiegen in der vergangenen Saison auf. Die BWOL-Damen verpassten als Aufsteiger nur haarscharf die 3. Liga und schafften nicht nur den Vizetitel, sondern holten sich auch den badischen Pokal. Als Titelträger sind sie am Samstag Gastgeber für Bundesliga-Aufsteiger BVB Dortmund in der 1. DHB-Pokalrunde.
Die A-Jugend hat sich sowohl für die BWOL als auch für die Bundesliga qualifiziert und auch die B-Jugend und C-Jugend sind in der höchstmöglichen Spielklasse angesiedelt. Es könnte nicht besser laufen für die weibliche Handball-Abteilung des TSV Birkenau.
Das hat sich inzwischen über die Grenzen von Odenwald und Bergstraße herumgesprochen. Zuletzt erhielt das mit etlichen badischen Auswahl-Talenten bestückte TSV-Team – mit einem Altersschnitt von 19 wohl das jüngste der BWOL – als einziger Oberligist eine Einladung zum Lotto-Cup in Ludwigsburg, einem der renommiertesten Frauenhandballturniere überhaupt. „Die Mädels haben uns dabei selbst überrascht, begeisterten trotz ihrer körperlichen Unterlegenheit mit ihrem engagierten Auftreten die Zuschauer “, freuten sich Schäfer und Weber. „Wenn wir das am Samstag im DHB-Pokal schaffen, wäre das toll.“
Mit ihrer offensiven Abwehr überraschten die Birkenauerinnen auch die drei Klassen höher angesiedelten Favoriten. „Wir können nur Wildwest“, sagt Michael Weber lachend. Dieses System, bedingt auch durch die meist kleineren und wndigeren Spielertypen, zieht sich beim TSV von der Jugend bis in die Aktivität durch. Das hat zur Folge, dass die Jugendspielerinnen, die ohnehin meist eine Altersstufe höher oder eben bei den Damen mittrainieren, kaum Eingewöhnungszeit brauchen, wenn sie dann aufrücken.
Für die erste Mannschaft betrifft das in dieser Runde Leonie Scholl, Katharina Mink, Torhüterin Katharina Leinert, Lea Goßmann und Michelle Bürner. Aus Chile zurück ist Maja Zeides, die bereits die letzten Spiele der vergangenen Runde bestritt und mit ihrer Körpergröße auch für die wichtigen Tore aus dem Rückraum sorgen kann. Einziger „echter“ Neuzugang ist Annika Heldmann, die von der SG Bensheim/Auerbach wieder zurück an ihre Ausbildungsstätte wechselt.
„Man wird sehen, wie wir das Fehlen unserer Torhüterinnen Birgit Eberle und Jula Grünewald verkraften können und ob die Jungen schon soweit sind“, sagt Julius Schäfer. Gerade Grünewald war eine Bank im TSV-Kasten, sie kommt erst wieder im Januar aus Finnland zurück. „Aber der Erfolg vom letzten Jahr hat uns natürlich motiviert. Wir wollen wieder in die Top Drei. Und für einen eventuellen Aufstieg wären wir auch gerüstet.“
Ab der kommenden Saison hat sich nicht nur der Kader vergrößert sondern auch der Trainerstab. Für die wA-Jugend und die Damen übernimmt Johannes Kern den Posten des Team-Manager und entlastet so die beiden Trainer Julius Schäfer und Michael Weber. Dieses Trio kennt sich mittlerweile 3 Jahre und weiß sich gegenseitig zu unterstützen und helfen.
(Quelle: Weinheimer Nachrichten, 31. August 2015; Fotos: Armin Etzel)