Am Sonntagabend stand das Spiel der A1-Jugend gegen den TV Nellingen unter einen schlechten Stern: zum einen hatten etliche der Jugendspielerinnen bereits am Vortag im Spiel der 1. Damenmannschaft gegen den TV Brombach Kräfte gelassen und zudem steckte die anschließende, lautstarke Rückreise im Bus sowie die verdiente Siegesfeier zu später Stunde einigen Leistungsträgern noch in den Knochen.
Weiter galt es, ohne eine Reihe von Stammspielerinnen auszukommen, so dass die Reservebank der Birkenauerinnen mit insgesamt nur 10 Spielerinnen ungewohnt spärlich besetzt war.
Entsprechend fahrig und unsicher fand das Team ins Spiel. Bis zum 3:3 durch Angelika Schulte legte Nellingen jeweils vor, der TSV glich postwendend aus. Danach folgte eine kurze Schwächephase des TSV mit haarsträubenden Abspielfehlern und Fehlwürfen, die die Heimmannschaft zu einem 2-Tore-Vorsprung ausnutzte. Beim 6:6 durch Lea Großmann war der Einstand wiederhergestellt und man schaffte anschließend sogar die erstmalige Führung im Spiel. Wieder häuften sich – zur Verzweiflung der mitgereisten Fans – die Unkonzentriertheiten, so dass die Gastgeber in der 20. Spielminute wiederum mit 2 Toren führten. Dies sollte allerdings auch der letzte Rückstand für Birkenau gewesen sein, denn nach dem Anschlußtreffer von Annika Heldmann und der Führung durch Ronja Schwab zog nunmehr der TSV das Spiel an sich und ging mit einem 3-Tore-Vorsprung in die Pause.
In den folgenden 30 Minuten musste verletzungsbedingt auch noch auf Angelika Schulte verzichtet werden, aber das Team hatte inzwischen zu seiner alten Stärke zurück gefunden und Probleme bei der Feinmotorik endgültig beseitigt. So konnte in der Folgezeit der Vorsprung kontinuierlich ausgebaut werden.
Spätestens beim 28:21 in der 50ten Spielminute durch die beherzt aufspielende Annika Heldmann, die insgesamt 9 Tore zum Sieg beisteuerte, war „der Drops gelutscht“. Mit dem Schlusspfiff der insgesamt sehr gut leitenden Schiedsrichter Julian Pfinder und Dirk Feierbach stand ein verdientes 33:25 auf der Anzeigetafel. Bemerkenswert war auch diesmal wieder der breit aufgestellte Kader, der den Ausfall mehrerer Leistungsträger ohne nennenswerte Probleme verkraften kann und neue Spielerinnen schnell in das Spielkonzept einzubinden versteht. Alle beteiligten Spielerinnen konnten sich so auch in die Torschützenliste eintragen. In der gezeigten Form ist die Mannschaft auf einem sehr guten Weg für die Zwischenrunde der A-Jugendbundesliga in Oldenburg am 19. und 20. Dezember.
Ein besonderes Lob geht auch an die „ins heiße Wasser“ geworfene Co-Trainerin Lena Kahnert, die das TSV-Team auch in ihrem zweiten Einsatz als Cheftrainerin mit viel Übersicht und durch kluge Entscheidungen gegen einen Gegner zum Sieg führte, der deutlich besser auftrat, als der derzeitige Tabellenplatz es vermuten ließ.
TSV Birkenau:
Vannessa Dörr und Katharina Lehnert (Tor), Kimberly Knoof (2), Leonie Scholl (7), Lea Mae Bleh (3), Lea Goßmann (3), Ronja Schwab (5), Jana Weisbrod (1), Annika Heldmann (9), Angelika Schulte (3)
(Bericht: Josef Schulte; Foto: Armin Etzel – Archiv