Nichts für schwache Nerven war das Badenligaspiel der Handballerinnen des TSV Birkenau gegen die SG Kronau/Östringen. In der bis in die Schlussminuten engen und umkämpften Spitzenpartie bewiesen die jungen Birkenauerinnen erneut eine unglaubliche Nervenstärke und siegten mit 31:28 (15:13).
Mit dem Aufsteiger aus Kronau/Östringen präsentierte sich ein spielstarker und unbequemer Gegner in der Langenberghalle. Aufgrund des Jugendbundesliga-Spieltags der A-Mädels Ende September, an dem 9 Spielerinnen aus dem heutigen Kader bei den Spielen gegen Nellingen und Regensburg im Einsatz waren, wurde die Begegnung vom 3. Spieltag erst zu diesem Zeitpunkt ausgetragen. Wie das Birkenauer Team hatten die Gäste bisher noch kein Saisonspiel verloren, lediglich zwei Unentschieden sorgten für die beiden Verlustpunkte. Auch in Sachen Spielaufbau und Dynamik erwiesen sich die SG-Spielerinnen ebenbürtig. An diesem Samstagabend standen sich zwei junge Teams gegenüber, die vor je zwei starken Torhüterinnen zupackende Abwehrarbeit zeigten und im Angriff begeisternden „Hochgeschwindigkeitshandball“ boten. Weil bei den Birkenauerinnen die Fehlwurfquote dieses Mal ungewöhnlich hoch war und die Abwehr ein ums andere Mal einen Schritt zu spät kam, blieb das Spiel bis in die 54. Minute beim Stand von 29:28 eng. Erst jetzt konnten die TSV-Damen in der Abwehrarbeit noch ein paar Prozente zulegen und die gegnerischen Angreiferinnen zu unvorbereiteten Würfen verleiten. Weil nun auch Jula Grünewald ihr Tor vernagelte und Moni Steffan und die überragende Lena Kahnert nervenstark trafen, bleiben beim 31:28 Erfolg beide Punkte in Birkenau.
Die Birkenauerinnen starteten gut in die Partie und legten schnell die 5:2 Führung vor. Doch die SG ließ sich nicht beeindrucken, fand immer wieder die Lücken in der TSV Abwehr und sorgte aus dem Rückraum oder nach gekonnten Kreisanspielen für die eigenen Treffer zum 6:6 Ausgleich. Über das 10:10 und 12:12 setzte sich das TSV-Team bis zur Pause zum 15:13 etwas ab. Doch waren die TSV Werferinnen bereits in dieser ersten Spielhälfte ungewohnt häufig auch bei Tempogegenstößen an den SG Torfrauen gescheitert. Einzig Lena Kahnert erwies sich mit ihren insgesamt zwölf Toren überragend treffsicher und hielt so ihr Team auf Kurs.
Auch in der zweiten Halbzeit wurden die Fans beider Lager durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter Hallenboden und hielten ihr Angriffstempo bis zum Schlusspfiff aufrecht. Beim 18:18 war der Birkenauer Vorsprung wieder dahin, beim 23:25 (43.) hatten die Gäste die Nase vorn. Lena Kahnert und die B-Jugendliche Kimberly Knoof, die zum ersten Mal in der 1. Mannschaft auf dem Feld stand und eine klasse Leistung bot, sorgten mit ihren Toren für den 26:26 Ausgleich. Nervenstark verwandelte erneut Lena Kahnert einen Siebenmeter zur 27:26 Führung und Mona Göttmann gelang das wichtige Tor zum 29:27 (53.) Die SG-Trainerin stellte in einer Auszeit ihr Teams nochmal geschickt auf die Schlussphase ein und prompt gelang der Anschlusstreffer zum 29:28. Unglaublich nun, wie abgeklärt und nervenstark die jungen TSV`lerinnen die letzten drei Spielminuten absolvierten. In der Abwehr kämpfte jede für ihre Nebenfrau mit und schloss die Lücken, die Gäste zeigten Nerven und brachten keinen Ball mehr im TSV-Tor unter. Im Gegenzug machten Moni Steffan und die Spielerin des Tages, Lena Kahnert, mit ihren Treffern zum 31:28 Heimsieg den Weg frei für den großen Jubel der strapazierten, aber glücklichen TSV-Anhänger.
TSV Birkenau:
Jula Grünewald und Vanessa Falter im Tor;
Monika Steffan (2), Katrin Laßlop (5), Anna Sattler, Nicola Baumann (2), Kristina Falter, Nicole Gölz (6/2), Lena Kahnert (12/2), Maike Vondermühl, Kimberly Knoof (1), Mona Göttmann (2), Melissa Hutzl, Maja Zeides (1)
(Artikel: Svenja Klink – Bilder: Armin Etzel)