Die 200 Zuschauer, die am Sonntag Mittag den Weg in die Langenbergsporthalle zum A-Jugend Spitzenspiel TSV Birkenau gegen die TSG Ketsch gefunden hatten, mussten ihren Besuch nicht bereuen. Die beiden bis dato ungeschlagenen Mannschaften der Baden-Württemberg Oberliga lieferten sich einen Handballkrimi der Extra Klasse. Am Ende hatten die TSV-Mädels mit 33:31 (13:13) gegen den Dauerrivalen einmal mehr das bessere Ende für sich. Die Leistungen auf dem Spielfeld übertrugen sich von Beginn an auf die Zuschauer, welche die beiden Mannschaften am Ende zu Recht mit stehenden Ovationen bedachten. Bis dahin war dann auch längst die halbstündige Verspätung des Spiels vergessen, weil die Schiedsrichter Jürgen Lösch und Günter Gehbauer die eigentlich eingeteilten Kollegen kurzfristig vertreten mussten. Die Beiden verdienten sich – ebenso wie das ganze Spiel – das Prädikat Spitzenklasse.
Die Ketscher-Jungbären hatten neben der Jugend-Nationalspielerin Lisa Friedberger, die eigentlich nur in der A- Jugend Bundesliga und in der 1. Mannschaft in der 3. Liga zum Einsatz kommt, alle Stammkräfte aufgeboten. Warum das erst 17-jährige Ausnahmetalent der Nationalmannschaft angehört, zeigte sie eindrucksvoll nicht nur bei ihren 8 Torerfolgen. Aber deren Leistung wurde an diesem Nachmittag noch getoppt. Die Birkenauerin Nicola Baumann erzielte nicht nur 9 Tore, sondern sie war es vor allem, die Friedberger in der Abwehr Paroli bot und die deren Kreise vor allem in der Schlussphase entscheidend einzuschränken vermochte. Aber an diesem Nachmittag waren es jedoch nicht einzelne Akteure, die es herauszuheben galt. Die tolle Mannschaftsleistung, gepaart mit einem unbändigen Siegeswillen, gab letztlich den Ausschlag für den kleinen und entscheidenden zwei Tore Vorsprung am Ende. Wie ausgeglichen, aber auch intensiv die gesamte Partie war, zeigte der gesamte Spielverlauf. Außer zu Beginn, als die Gäste 10 Minuten brauchten, um ihren ersten Treffer zu erzielen und die Schützlinge von Julius Schäfer mit 3:0 und 4:1 den besseren Start erwischten, war der gesamte restliche Spielverlauf ein einziges Kopf-an-Kopf-Rennen. Keine Mannschaft konnte sich danach mehr als 2 Tore absetzen und ständig wechselte die Führung. Beim 25:27 in der 50. Spielminute lag diese das letzte Mal bei den Gästen, doch nach einer Auszeit drehten Baumann und Co. dann das Geschehen in der Schlussphase wieder zu ihren Gunsten und gaben nach dem 29:28 die Führung nicht mehr ab. Lena Kahnert mit 7 und Maja Zeides mit 5 Treffern waren neben Nicola Baumann erneut die Haupttorschützen der Gastgeber. Eine starke Leistung zeigten aber auch Alina Weber in der Defensive, die junge Leonie Scholl im Rückraum mit vier wichtigen Treffern in der zweiten Hälfte sowie Jula Grünewald im Tor, die erneut einen Sahne-Tag erwischt hatte.
Die Birkenauer Girls Group bleibt damit sowohl in der BWOL als auch in der Jugendbundesliga weiter ungeschlagen und die Fans dürfen sich sicherlich auf noch weitere Highlights freuen.
TSV Birkenau:
Jula Grünewald und Katharina Leinert im Tor;
Sonja Wink 1, Maja Zeides 5, Lena Kahnert 7/3, Katrin Laßlop 3, Nicola Baumann 9/3, Nicole Gölz, Anna Sattler 1, Franziska Mink, Leonie Scholl 4, Anna Heidecker, Michelle Gerhard 2, Alina Weber 1
(Artikel: Udo Laßlop – Bild: Armin Etzel, Archiv)