Die Handball Damen des TSV Birkenau sorgen mit einem 32:25-Auswärtssieg bei der Spielgemeinschaft HSG Deizisau-Denkendorf für die nächste Überraschung in der BWOL und finden sich mit 6:0 Punkten damit sogar in der Spitzengruppe der neuen Spielklasse wieder.
Welchen Stellenwert dieser Sieg hatte, zeigte die Mannschaftsaufstellung der Schäfer/Weber-Schützlinge. Vom Stammpersonal fehlten neben Mona Göttmann auch noch Torfrau Jula Grünewald, beide hatten im letzten Spiel noch entscheidenden Anteil am ersten Heimsieg. Dazu kam, dass Kreisläuferin Moni Steffan krankheitsbedingt nur wenige Minuten eingesetzt werden konnte. So war die Mannschaftaufstellung einmal mehr mit A-Jugend-Spielerinnen und „sogenannten 1b“-Spielerinnen gespickt. Zu aller Personalnot bekam Linksaußen Nicole Gölz in der 23. Minute die rote Karte gezeigt.
Aber die Schäfer-Schützlinge schienen von alle dem unbeeindruckt und zeigten wenig Respekt vor dem hochgehandelten Gegner. Bis zum 6:5 legten die Gastgeberinnen noch vor, ab dann bekamen Lena Kahnert und Co das Spiel immer mehr in den Griff, zur Pause stand ein knapper 12:11-Vorsprung auf der Anzeigetafel.
Dieser wurde nach der Pause sogar auf 12:15 ausgebaut, doch dann zeigte sich, wie schnell sich das Blatt in dieser Spielklasse wenden kann. Eine kurze Schwächephase und unvorbereitete Würfe im Angriff nutzen die Gastgeber innerhalb von 6 Minuten zum 16:16-Ausgleich. Als dann noch eine Zeitstrafe gegen Birkenau ausgesprochen wurde, befürchteten die mitgereisten Fans das Schlimmste.
Was aber dann folgte, war eine Demonstration von Selbstvertrauen, Cleverness und mannschaftlicher Geschlossenheit. Birgit Eberle im Tor zeigte mehrere Paraden am Stück, Vanessa Falter hielt einen 7 Meter, die Abwehr fing zwei Bälle in Unterzahl heraus und verwandelte diese mit zwei Tempogegenstößen zur 18:16-Führung. Dann wechselte Trainer Schäfer zum ersten Mal die kranke Moni Steffan ein, die bis dahin von Nicola Baumann am Kreis hervorragend vertreten wurde, und erzielte innerhalb von 10 Minuten vier Treffer. Lena Kahnert führte vor allem in dieser entscheidenden Phase einmal mehr glänzend Regie, setzte neben ihren 12 Toren ihre Mitspielerinnen immer wieder schön in Szene, was unter anderem die pfeilschnelle Michelle Gerhardt zu fünf sehenswerten Treffern nutzte.
Die jungen Ronja Schwab und Katja Zimmermann, aber auch Steffi Rexer kämpften und spielten, als wenn sie schon jahrelang in diesem Team gestanden hätten und die verbleibenden Routiniers Kristina Falter, Katrin Laßlop, Anna Sattler und Linda Schäfer machten die Abwehr dicht. Und so stand in der 50. Minute statt eines befürchteten Einbruchs eine 26:19-Führung und am Ende ein 25:32-Sieg auf der Anzeigetafel.
Man darf gespannt sein, ob auch die nächsten drei Auswärtsspielen am Stück zu Punktgewinnen führen werden.
TSV Birkenau:
Birgit Eberle und Vanessa Falter im Tor, Monika Steffan 4, Lena Kahnert 12/7, Linda Schäfer, Katrin Laßlop 5, Kristina Falter 1, Nicola Baumann 3, Nicole Gölz, Anna Sattler 1, Katja Zimmermann 1, Ronja Schwab, Kimberly Knoof (n.e.), Stefanie Rexer, Michelle Gerhardt 5, Vanessa Dörr (n.e.).
(Bericht: Udo Laßlop; Foto: Armin Etzel – Archiv)