Als nach 40 Spielminuten das kampfbetonte und faire Spiel der wD1-Jugend beim Stand von 15:12 für Birkenau abgepfiffen wurde, wartete man vergeblich auf den gewohnten Siegesjubel der Birkenauer Mädchen. Das Spiel gegen die HSG hatte sie die letzten Körner gekostet und so blickten die Zuschauer in abgekämpfte und müde Gesichter der Spielerinnen.
Das Spiel begann vielversprechend – Cora Schilling und Nele Heckmann brachten den TSV innerhalb von drei Minuten mit 3:0 in Führung – im weiteren Spielverlauf hieß es dann 1:4 bis zur 6. Minute. Die HSG konnte in der Folge bis zum 3:4 herankommen – dies brachte Nervosität in das Birkenauer Spiel. Pässe kamen nicht wie gewohnt an, das Spiel wurde nicht breit angelegt, im Angriff war oft kein Durchkommen durch die gut agierende und offen stehende Weinheimer Deckung.
Beim Stand von 3:5 nahm Weinheim die erste Auszeit – Birkenau nahm die erste grössere Umstellung der Mannschaft vor und kassierte erst Mal zwei weitere Treffer bis zum 5:5 Ausgleich durch Julia Böhler, der erfolgreichsten Schützin der HSG.
Birkenau agierte weiterhin unsicher und fand nicht zum gewohnten Mannschaftsspiel, konnte die HSG aber immer mit mindestens einem Tor Vorsprung auf Abstand halten. Die häufigen Positionswechsel und Auswechslungen der Birkenauerinnen in der Folge, die von aussen wie Experimentierfreude des Birkenauer Trainers aussahen, hatten mehrere handfeste Hintergründe. Zum einen waren die Birkenauerinnen häufig gezwungen, lange Angriffsphasen der Weinheimerinnen abzuwehren, die zeitweise bis zu 2 Minuten dauerten, ohne dass auf „Zeitspiel“ entschieden wurde, zum anderen glich der Boden der Weinheimer Sporthalle eher einer Eisfläche als einem Boden für anspruchsvollen technischen Handball. Diese Umstände gingen natürlich allen Spielerinnen enorm „auf die Knochen“.
Nach dem Seitenwechsel bei 7:8 kam etwas mehr Stabilität in das Birkenauer Spiel und die Führung konnte zum 7:10 und später zum 8:11 weiter ausgebaut werden. Die HSG zeigte sich jedoch unbeeindruckt und legte mit zwei Treffern durch Julia Böhler zum 10:11 nach, ehe Nele Heckmann mit zwei Folgetreffern zum 10:13 den alten Abstand wieder herstellte. Weinheim blieb dran und konnte nochmals den Anschlusstreffer erzielen, aber Luisa Krausse und Paula Mader konnten den Abstand wieder herstellen und den verdienten Birkenauer Sieg sicherstellen.
Fazit: Respekt gilt der Abwehrleistung der Birkenauer Mädchen gegen eine geschickt und körperbetont auf Augenhöhe agierende HSG. Alle Birkenauer Spielerinnen haben bis zum Umfallen gekämpft und ihren Beitrag geleistet – dass es diesmal im Angriff nicht immer optimal zusammenlief – so what! Danke an die Mädchen der wD2-Mannschaft für die Unterstützung, besonders weil diese bereits ein Spiel in den Beinen hatten.
TSV Birkenau:
Hanna Sauer; Annika Leineweber, Noelle Molitor; Charlize Schütz ; Lisa Zehrbach; Nele Heckmann (8); Cora Schilling (3/1); Anna Knapp; Zoe Davenport; Elaine Pyanowski; Paula Mader (3); Luisa Krausse (1)
(Bericht: Rainer Heckmann)