Unsere “Women’s 2016 Open Champions” sind wohl behalten zurück von der Reise über den großen See und sind dankbar für die Zeit, die sie auf amerikanischem Boden verbringen durften. Viele tolle Erlebnisse und Freundschaften wurden geschlossen. Mittlerweile sind bei den Verantwortlichen des TSV Birkenau auch ein paar Glückwünsche eingegangen.
So ließ Andreas Monz, Leitender Ministerialrat des Landes Hessen, von Staatsminister Wintermeyer herzliche Grüße und Gratulation zu diesem “großartigen Erfolg, der ja mit Blick auf die Kurzfristigkeit der Einladung und der strapaziösen Anreise umso höher einzuschätzen ist” ausrichten. Ein Dank gilt an dieser Stelle auch unserem treuen Fan und Sponsor Gerhard Scheuermann, der uns mit Tipps und Kontakten in Bezug auf Unterstützung vom Land Hessen für diese Auslandsreise versorgt hatte!
Auch der Präsident des amerikanischen Handball Verbandes, Michael D. Cavanaugh, zeigte sich beeindruckt von den Birkenauer Damen und würde sich freuen, die Odenwälderinnen schon bald wieder bei einem Austausch zu treffen – “You represented GER, your club and as individual athletes very well and left us with a very positive and warm memories as result.”, wird auch er die Tage in Erinnerung behalten.
Und abschließend würdigte Turnierkoordinator Jim Thome die Leistungen des TSV-Teams “Your Games were by far the most enjoyable games because of the players’ skills and fighting attitude. We enjoyed having the young ladies and do hope that we will see them again.” und gratulierte den Damen zu dem sensationellen Abschneiden bei der offenen Nationalen Meisterschaft. “Again, thanks for attending our Open Championships and congrats on taking home the Champion trophy, Gold medals, MVP and HIGH SCORER from York. You earned them all.”
Auch die Spielerinnen des TSV Birkenau sind sich einig, unvergessliche Tage verlebt zu haben – so schildern sie im nachstehenden Bericht ihre ganz persönlichen Eindrücke:
“Erfolgreicher Amerika-Ausflug der Birkenauer Delegation
Am Donnerstagmorgen klingelte für die meisten der Übersee-Reisenden der Wecker sehr früh – 11 der insgesamt 18 Reisenden machten sich auf den Weg an den Frankfurter Flughafen. Coach Michael Weber machte sich zusammen mit Katarzyna Feldmann direkt vom Trainerurlaub auf Kreta auf die Reise über München und Frankfurt, ein 2. Teil trat die lange Reise etwas später ebenfalls vom Frankfurter Flughafen an.
Nachdem alle gut auf amerikanischem Boden gelandet waren, wurden am Flughafen in Newark die gemieteten Autos abgeholt und es ging 3,5 Stunden in Richtung York, Pennsylvania. Nach kurzer Verwirrung wegen der Verwechslung des Hotels konnte der Abend gemütlich bei Taco Bell ausklingen. Die Nacht war dank des Weckdienstes von Ronja Schwab schnell beendet und alle (außer die Herren Scholl und Weber) schafften es pünktlich zum Frühstück, um sich für die erste Shoppingtour der Reise zu stärken. In der Mall angekommen, hieß es, zwei Stunden “Shopping”, ehe die Truppe sich in die für deutsche Verhältnisse gewöhnungsbedürftige Halle aufmachte und auch hier nach kurzer Verwirrung der Beteiligten wohlauf eintraf.
Nach Begrüßung des Präsidenten des Handballverbandes der USA, Michael D. Cavanaugh, und Kennenlernen von Betreuer Wade Sutton, der vor Ort alles für uns organisierte, ging es auch schon ans erste Warmmachen. Als Erstes stand New York City dem Odenwälder Team auf der Platte gegenüber. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der 1. Hälfte konnte dank Steigerung in der 2. Hälfte doch noch ein klarer 30:19-Sieg gefeiert werden. Da es in der Halle ausschließlich typisch amerikanisches Essen, sprich Fast Food, gab, beschloss man, einkaufen zu gehen und einfach auf dem Parkplatz ein Kabinenfest zu schmeißen.
Im 2. Spiel des Tages ging es dann gegen die Mädels aus New Jersey, gegen die ebenfalls ein deutlicher Sieg gelang.
Nach dem Abendessen im nahegelegenen Steakhouse ging es früh ins Bett, da samstags das erste Spiel bereits um 8 Uhr stattfinden sollte. Auch an diesem Morgen ging es pünktlich (ausgenommen der beiden Herren Scholl und Weber) zum Frühstück, um sich auf einen der wohl besten Gegner – Los Angeles – einzustellen. Etwas müde starteten die Mädels in die Partie, doch nach einer kurzen Ansprache von Coach Weber wurde das Spiel besser und ein knapper 25:23-Sieg stand am Ende zu Buche und die Birkenauerinnen waren weiterhin verlustpunktfrei. Der Organisator des Turniers, Jim Thome, legte dieses Spiel am frühen Morgen sogar als das beste des Turniers aus und lobte beide Mannschaften für ihren Kampfgeist.
Im 2. Spiel gegen die Mannschaft der Army war es dann eine deutliche Angelegenheit für die Weber-Schützlinge und die Army wurde klar mit 34:17 besiegt. In der Pause bis zum Halbfinale ging es dann zurück ins Hotel, ein kleiner Mittagsschlaf und Abendessen in Form von Nudeln aus der Mikrowelle und Salat aus Kaffee bechern stand auf dem Programm. Das Halbfinale bestritt man gegen San Francisco Calheat, mit denen auch Bekanntschaften geschlossen werden konnte, da einige Deutsche dabei waren und auch der Trainer gut deutsch sprach. Auf die eh schon erschöpften TSVlerinnen kam jetzt noch eine nicht ganz so schöne Überraschung zu: die Spielzeit wurde für die Endspiele von 2x 25 Minuten auf 2x 30 Minuten erhöht, doch auch das änderte nichts am Auftreten unserer Mädels und am Anfeuern der mitgereisten Fans und so zog San Francisco mit 29:19 den Kürzeren.
Damit war es angerichtet, das Finale! Ausgerechnet gegen den Serienmeister Chicago sollte es gehen, die selbst ernannten Oldies des Turniers. Zunächst begann der Serienmeister besser und konnte immer wieder in Führung gehen, ehe die Mädels den Schalter umlegten und gegen die Konditionsschwachen Mädels aus Chicago immer mehr 1. und 2. Welle liefen. Ab der 36. Minute circa war das Spiel dann in den Köpfen des Serienmeisters abgehakt und der Vorsprung konnte weiter ausgebaut werden. Am Ende stand ein deutliches 46:37 auf der Anzeigetafel. Nach Schlusspfiff wurde dann die Amerikanische Meisterschaft gefeiert und der Pokal in die Höhe gestemmt.
Nach dem Herrenfinale, dessen Siegerehrung, einem gemeinsamen Bild mit dem Sieger der Herren und einem Abendessen ging es dann wieder nach Newark ins Hotel. Ab jetzt hieß es “Sightseeing, bis die Füße bluten”. Gefrühstückt wurde im Hotelzimmer mit Müsli, Brot, Cracker, Käse, Frischkäse, Obst und Gemüse aus dem Supermarkt, ehe es zu den Sehenswürdigkeiten nach New York ging: World Trade Center, Freiheitsstatue, Ground Zero, Chinatown und Time Square standen auf dem Montagsprogramm. Nach knapp 25 Kilometern fiel man abends müde ins Bett.
Dienstags waren dann Top of the Rock, Central Station, Central Park, Upper Eastside und erneut der Time Square an der Reihe. Mittags musste man sich bereits von 3 Reisenden verabschieden, die wegen Terminen zurück nach “good old Germany” aufbrechen mussten. Nach weiteren 20 Kilometern war dann auch der 2. Tag in New York schon wieder vorbei.
Mittwochmorgen war dann erstmal Verabschiedung von 5 Mitreisenden, die noch ein paar Tage Urlaub machen werden, angesagt. Für den Rest ging es ins Outlet, um den letzten Tag zum Shoppen zu nutzen. Nachdem die 1. Hälfte des Outlets bereits leer gekauft war, ging es zum verdienten Mittagessen und 2 weitere Mitreisende wurden in die Heimat verabschiedet. Die übrig gebliebenen machten sich an das Obergeschoss des Outlets und 2 Stunden später ebenfalls auf den Weg ins Hotel, um die Koffer abzuholen, sich umzuziehen und per Shuttle an den Flughafen zu gelangen. Ein letztes Bild wurde gemacht und um 21:30 Uhr Ortszeit ging der Flieger zurück nach Deutschland.
Alles in einem war es ein gelungener Trip, der so einiges zu bieten hatte, am Ende mit der amerikanischen Meisterschaft gekrönt werden konnte und sicher allen immer in Erinnerungen bleiben wird.
Zum Schluss danken wir den Verantwortlichen des Turniers für die Einladung, Josef Schulte und Wade Sutton für die Organisation, Susi Schwab und Sabine Scholl für ihre Unterstützung am Spielfeldrand, den gegnerischen Teams für faire Begegnungen, den Schiedsrichtern und Zeitnehmern für ihren Einsatz, und nicht zu vergessen unseren Taxifahrern Markus Scholl, Sabine Scholl und Susi Schwab, dass sie uns immer heile von A nach B gebracht haben.
Für die Mannschaft, Katharina Leinert”