Die Drittligahandballerinnen des TSV Birkenau konnten endlich wieder ein so wichtiges Erfolgserlebnis feiern. Beim 22:22 (10:11) gegen den VfL Waiblingen durften sich die jungen Birkenauerinnen völlig verdient wie die Siegerinnen bejubeln lassen. Was das TSV-Team in dieser Partie nach einer turbulenten Woche an Einsatzwillen, Kampfgeist und Können aufs Parkett zauberte, war aller Ehren wert.
Wenn auch der Kampf um den Klassenerhalt deutliche Spuren hinterließ – die Anzahl der technischen Fehler, vergebener bester Einwurfchancen und unglücklicher Abwehraktionen war sehr hoch – gilt es vor den körperlich mal wieder unterlegenen Birkenauerinnen „den Hut zu ziehen“. Gegen den Tabellenachten aus Waiblingen ging das Team ohne Respekt nach der deutlichen Hinspielniederlage auf die Platte, die Mannschaft, der Fanblock und das Trainerteam gaben 60 Minuten Vollgas und ließen sich auch von Rückständen nicht entmutigen.
Vom Start weg präsentierten sich beide Teams nervös und überhastet in ihren Aktionen, Bälle wurden „durch die Gegend geworfen“ und das Torewerfen fast vergessen. Gerade mal 1:2 hieß es nach fünf Spielminuten, über die 4:4-, 6:6- und 8:8-Zwischenstände blieben beide Teams im Gleichschritt. Doch es zeigte sich bereits in der Anfangsphase, dass die TSV-Mädels viel mehr für ihre Torerfolge investieren mussten. Während die wurfstarken Waiblinger Rückraumwerferinnen häufig nicht lange fackelten und erfolgreich abschlossen, mussten die Birkenauerinnen gegen die defensive VfL-Abwehr häufig dort hin, wo es ordentlich weh tut. Ronja Schwab ging dabei voran und sorgte für die 10:8-Führung, doch zwei Zeitstrafen brachten die Gastgeberinnen aus dem Rhythmus, mit dem 10:11-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.
Ohne den befürchteten Zehnminuten-Anfangshänger kamen die Gastgeberinnen dann aus der Kabine, Nicole Gölz präsentierte sich weiterhin bemerkenswert nervenstark vom Siebenmeterpunkt und sorgte entscheidend mit für den 15:15-Zwischenstand, (38. Spielminute). Dann jedoch schien den Birkenauerinnen die Partie aus den Händen zu gleiten, beim 17:19 wurde die große Chance per Tempogegenstoß auf 18:19 zu verkürzen vergeben, Waiblingen dagegen zog zum 17:21 (50. Minute) davon. Doch das TSV-Team rückte nun noch enger zusammen und kämpfte bis zum Umfallen.
Nicole Gölz und Leonie Scholl übernahmen Verantwortung und sorgten mit ihren Treffern für den 22:22-Ausgleich in der 57. Minute. Die Spannung in der Halle war fast nicht mehr auszuhalten. Beide Teams versuchten in einer Auszeit nochmals das taktische Mittel für den Siegtreffer zu finden – doch es blieb beim gerechten Unentschieden, bei dem sich die Birkenauer Youngster für eine Glanzleistung in Sachen Einsatzwillen feiern lassen durften.
TSV Birkenau:
Jula Grünewald, Annika Schlechter; Katrin Laßlop (1), Katja Zimmermann, Nicole Gölz (7/5), Linda Schäfer (3), Leonie Scholl (4), Lena Nussbaumer, Kristina Falter, Lena Kahnert (3), Nicola Baumann, Ronja Schwab (4), Katharina Mink.
(Bericht: Svenja Klink; Fotos: Armin Etzel)