Zum ersten Heimspiel nach der Winterpause traten die Damen des TSV Birkenau erstmals in neuer Konstellation unter Coach Armin Merz an.
Merz hat die Mannschaft am vergangenen Donnerstag übernommen und bisher nur eine Trainingseinheit begleiten können. „Wir haben sehr wenig Zeit und nur wenige Stellschrauben, an denen wir drehen können. Die Physis der Spielerinnen und die Spieltaktik werden dabei die wichtigste Rolle spielen.“ so Armin Merz vor der Begegnung. Die Verantwortlichen der weiblichen Abteilung haben mittlerweile um die Mannschaft herum ein Team aus Erfahrungsträgern gebildet, welches die Mannschaft bis zum Saisonende begleiten wird.
Als Torwarttrainer konnte Frank Becker gewonnen werden, ein aktiver Torhüter und ehemaliger Jugendtrainer der weiblichen Abteilung. „Wir freuen uns, dass sich Frank zur Verfügung gestellt hat. Mit seiner Kompetenz und seiner offenen Art wird er einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung und Stabilisierung des Teams leisten“, so der Leitungskreis. Die physiotherapeutische Betreuung wird durch ein erfahrenes Team an Physiotherapeutinnen sichergestellt, die auch schon bisher im Einsatz waren und somit die Bedürfnisse der Mannschaft gut kennen. Die ärztliche Betreuung übernimmt weiterhin Dr. Bettina Modl, ebenfalls seit Jahren in der weiblichen Abteilung engagiert und mit den Spielerinnen teilweise seit Langem vertraut.
„Wir werden uns weiterhin um einen Co-Trainer und einen Team-Manager für die Administration bemühen – dies werden wir ab sofort gemeinsam im Team angehen. Vor allem müssen wir es Emil Hoffmann ermöglichen, sich auf seine Kernaufgaben bei der A-Jugend und der Damen 1B zu konzentrieren.“ so heisst es weiter aus dem Leitungsteam.
Doch nun zum Spiel:
Wer die Auftaktphase des Hinspiels in Steisslingen mit einem schnellen 0:8 Rückstand für die TSV Damen noch in Erinnerung hatte, musste eigentlich mit einer deutlichen Niederlage auch zu Hause in Birkenau rechnen. Die Frage war eigentlich nur, wie hoch diese gegen einen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel ausfallen würde.
Doch es kam alles anders…
Eine kleine Änderung in der Anfangsformation und ein an die Möglichkeiten der Mannschaft angepasstes Spiel zeigten Wirkung. Ab der ersten Minute gaben die Damen des TSV den Ton an und gingen schnell mit 4:0 in Führung. Steisslingen wurde so sehr früh in die erste Auszeit gezwungen. Die Birkenauerinnen blieben ihrer Linie treu und bauten bis zur neunten Minute ihre Führung auf 7:2 aus. Dabei wurden sie immer wieder von den beiden Erfahrungsträgerinnen Jaqueline Mader und Maureen Merkel angetrieben, die wiederum fünf ihrer dreizehn (!) Treffer in den ersten Minuten erzielen konnte.
Im weiteren Spielverlauf gelang es TuS Steisslingen, besser ins Spiel zu kommen und den Abstand bis zur 21. Minute auf 10:9 zu verkürzen, in der 24. Minute gelang Sarina Müller aus der generischen Mannschaft sogar der 11:11 Ausgleich – die Birkenauer Zuschauer hielten die Luft an. Nach einem erneuten Führungstreffer durch Dani Rajic konnte die Mannschaft die folgende Überzahlsituation konsequent nutzen und die Lage mit drei weiteren Treffern von Maureen Merkel wieder stabilisieren. Mit dem 16:13 durch Lenya Hanke ging die Partie in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete. Konzentriertes Spiel der Birkenauer Mannschaft, welche die Chancen gleich zu Anfang nutzte und die Führung bis zur 40. Minute auf 21:17 ausbauen.
Richtig spannend wurde es dann ab der 50. Minute. Dani Rajic hatte gerade zum 24:20 eingenetzt, als in kurzer Folge zwei 2-Minutenstrafen gegen Birkenau verhängt wurden, womit plötzlich nur noch vier Birkenauerinnen auf der Platte standen. In dieser Phase zeigte sich besonders die Klasse der jungen Torhüterin Sina-Marie Golla, die zunächst einen Siebenmeter vereitelte und danach die Gegnerinnen mit tollen Paraden zusehends entnervte.
In teilweise zweifacher Unterzahl gelang es den Birkenauerinnen sogar, die Führung weiter auszubauen – nach weiteren Treffern von Dani Rajic und Maureen Merkel stand es plötzlich 26:20 für den TSV. Im Zuschauerraum gab es die ersten Hochrechnungen auf das Endergebnis, als Steisslingen begann, mit 7 gegen 6 und „empty goal“ zu spielen. Das TSV-Team bewahrte die Ruhe, erkämpfte sich in der Abwehr den Ball und erzielte einen sehenswerten „Ferntreffer“ auf das leere Tor der Steisslingerinnen. In der Schlussphase ließen sich die TSV-Mädels die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen. Nach langer Verletzungspause kam Lena Grimm erstmals für den TSV zum Einsatz und konnte in der Schlussphase zwei Treffer erzielen, mit dem 30:24 auch den letzten für Birkenau, vier Sekunden vor Schluss kam dann noch das 30:25 durch Kerstin Lang vom TuS Steisslingen.
„Wir haben dem Team ein solches Spiel von Herzen gewünscht. Wir glauben an das Potenzial der Mannschaft – das heutige Spiel hat gezeigt, dass dieses Team noch einiges erreichen kann. Wir stehen aber noch ganz am Anfang. Die Arbeit am Ziel Klassenerhalt hat eben erst begonnen. Wir sind dankbar, dass wir nun mit Armin, Frank und Emil Menschen mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl gewinnen konnten, die sich nun bis Saisonende für die Mannschaft einsetzen werden.“ – so der Leitungskreis der weiblichen Abteilung. Für das Team ist jetzt zwei Wochen Spielpause, bevor es dann am achten Februar zum Tabellenvierten nach Leinfelden-Echterdingen geht, ein sehr schwerer Gegner aus dem oberen Tabellendrittel.
Für Birkenau spielten:
Aylin Hofmann 2; Danijela Rajic 7/1; Lena Grimm 2; Lejla Crnisanin 1; Jacqueline Mader 1; Lenya Hanke 3; Selina Müller; Alexa Becker; Linn Gutsche; Sina-Marie Golla; Ophelia Schall 1; Maureen Merkel 13; Pauline Rahn
Bericht: RH
Bilder: Armin Etzel