Betrachtet man die Größenverhältnisse beim gemeinsamen Einlaufen der Teams, kann man es getrost als Zwergenaufstand bezeichnen, was die Zuschauer beim gestrigen Nachholspiel der TSV-C-Mädels gegen das Überteam der Badischen Oberliga aus Ketsch zu sehen bekamen.
Auf der einen Seite die körperlich übermächtigen Jungbären und auf der anderen Seite die im Schnitt gut einen Kopf kleineren Birkenauerinnen, die sich noch dazu fast zur Hälfte aus D-Spielerinnen rekrutieren.
Trotz dieser Voraussetzungen, zeigten sich die TSV-Talente unbeeindruckt und ärgerten die Hausherren ganz gewaltig. Von Beginn an zeigte Stephi List im Birkenauer Tor eine klasse Leistung, stach in den ersten 3 Minuten zwei 100%ige, fing einen 1.-Welle-Paß ab und ermöglichte so die 2:0-Führung. Denn im Angriff wirbelten die Kleinen die Großen ganz schön durcheinander.
Durch sehr schönes Spiel ohne Ball, geprägt von Einläufern und Übergängen, stellten die C-Mädels die Ketscher Abwehr ein ums andere Mal vor unlösbare Aufgaben. Geschickt wurden die Tiefenräume genutzt und mit cleveren Anspielen gute Wurfpositionen erarbeitet, die konsequent genutzt wurden.
Als es nach einer guten Viertelstunde immer noch 7:5 für die Gäste stand, rieben sich nicht wenige Anwesende ungläubig die Augen. Erst als die Ketscher Bank auf eine sehr defensiv ausgerichtete 5:1-Abwehr umstellte, um die körperliche Überlegenheit auszunutzen, kippte das Spiel. Noch dazu ließen langsam aber sicher die Kräfte nach, wodurch nun einige Chancen vergeben wurden, was Ketsch nutzte, um sich Tor um Tor auf den 15:10 Halbzeitstand abzusetzen.
Nach der Pause zeigten die TSV-Mädels nochmals 15 Minuten eine feine Leistung. Insbesondere Jana Gölz fand trotz der weiter defensiven Ausrichtung der Ketscher Abwehr immer wieder Lücken für schöne Würfe oder erfolgreiche Anspiele. So konnten die Bären den Vorsprung bis zu diesem Zeitpunkt gerade mal um ein Tor auf 21:15 ausbauen.
Leider waren am Ende der Kräfte noch 10 Minuten Spielzeit übrig, sodass nun alle Dämme brachen. Ein Ball nach dem anderen landete jetzt in den langen Armen der Gegnerinnen und wurde konsequent zu einfachen Kontertoren genutzt, sodass am Ende doch noch ein deutliches 33:19 für Ketsch zu buche stand.
Schön zu sehen, welch gutes spielerisches Niveau dieses Team, das zu Beginn des Jahres noch nicht einmal die direkte Qualifikation für die Oberliga schaffte, seitdem unter der Arbeit von Julius Schäfer und für die D-Spielerinnen und Torhüterinnen Angelika Schneiderheinze, erreicht hat. Wehe allen Gegnern, wenn die jetzt auch noch anfangen zu wachsen 😉
Tor: Stephanie List, Jula Grünewald
Tor: Kristina Falter 1, Katharina Knapp 2, Kristina Schütz, Marcela Weege 1, Katharina Grabo, Nicole Gölz 4, Katrin Laßlop, Jana Gölz 8/2, Jenny DaSilva 3