Die Fans des TSV Birkenau erlebten in der Nordbadenhalle, die mit rund 200 Zuschauern gut besucht war, ein Wechselbad der Gefühle. Die Freude über den Punktgewinn fiel verhalten aus, denn es war bei weitem mehr drin für die Birkenauerinnen.
In diesem prestigeträchtigen Duell beim verlustpunktfreien Tabellenführer der Oberliga Baden gehörte die Anfangsphase den Gästen aus dem Odenwald. Knapp, Haas und Becker trafen mit einem 3:0 Lauf zur 5:2 Führung (10. Spielminute). Bis zur 18. Spielminute ließen die Birkenauerinnen, nicht zuletzt auch durch eine gut aufgelegte Johanna Meyer, gerade mal vier Gegentreffer zu. Aber auch die Abwehrreihen der Hausherrinnen standen gut, so dass der TSV selbst nur zwei Treffer erzielen konnte (7:4). Heddesheim nutzte nun die Lücken, die der TSV bot und kam fünf Minuten vor dem Seitenwechsel meist über Außen zum Ausgleich (7:7). Tines traf noch einmal zur erneuten Führung für den TSV, die jedoch wieder postwendet durch die SG egalisiert wurde. In Spielminute 27 gingen die Gastgeberinnen in Führung und stellten bis zum Pausenpfiff auf 9:12.
Das Trainergespann Schäfer/Hofmann schien in der Halbzeitansprache die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Mädels kamen hoch motiviert und fokussiert zurück aus der Kabine. Harbarth, Tines und Haas trafen zum 12:12 (35.), Gutsche zum 13:13 (37.). Was nun folgte sorgte bei den Gästefans für Euphorie. Mit einem 7:0 Lauf stellten die TSVlerinnen auf 20:13. Da auf der Uhr nur noch 14 Minuten standen, glaubten viele schon an einen Auswärtssieg. Doch es kam anders. Statt das Spiel ruhig zu ende zu spielen, kam Hektik in das Birkenauer Angriffsspiel und es unterlief ein technischer Fehler nach dem anderen. Die SG profitierte davon und glich nicht nur zum 21:21 aus, sondern ging zweieinhalb Minuten vor Spielende sogar wieder in Führung. Die Halle stand Kopf. 30 Sekunden nach dem Führungstreffer der Gastgeberinnen, bekam Korn, mit 8 Treffern die beste Angreiferin der SG, eine Zeitstrafe und Birkenau einen 7Meter. Lenya Hanke übernahm die Verantwortung und stellte auf 22:22. Die letzte Chance auf einen möglichen Sieg vergab der TSV Sekunden vor dem Abpfiff erneut durch einen Stockfehler.
Während sich die Zuschauer über ein spannendes Derby mit großem Unterhaltungswert freuen durften, war den Protagonisten auf und neben der Platte keine so rechte Freude anzumerken. Auch wenn man den bis dato ungeschlagenen Heddesheimerinnen den ersten Verlustpunkt bescherte, eine 7 Tore Führung noch aus der Hand zu geben, tut weh.
Die volle Konzentration gilt nun dem nächsten Heimspiel gegen TV Brühl. Für die Mannschaft gilt es sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und taktisch klüger zu agieren. Zum Anwurf in der Langenberghalle (23.11., 19:30h) werden zahlreiche Fans erwartet, die die Mannschaft lautstark unterstützen.
Für den TSV spielten: Meyer (im Tor), Haas (5), Falter, Schäfer (1), Tines (3), A. Meyer, Harbarth (3/2), Hanke (3/3), Knapp (1), Hassel, Becker (1), Gutsche (2), Fremr (3)
(Bilder: A. Etzel)