Nach gerade einmal drei gemeinsamen Trainingseinheiten mussten die Birkenauer Handballdamen unter ihrem neuen Trainer Franz-Josef Höly wieder im Ligaalltag ran. Vor stattlicher Heimkulisse unterlagen die TSV-Damen gegen die SG Ober-/Unterhausen mit 25:27 (12:14).
Birkenau versteckte sich von Beginn an nicht. Der 2-Tore-Vorsprung beim 4:6 (12.) hatte die Gäste einige Mühe gekostet. Die Odenwälderinnen spielten mit Tempo von hinten heraus und übten von Position zu Position Druck auf die Abwehr des Tabellenfünften aus. Es dauerte nicht lange bis sich somit Lücken auftaten. Einige Male passierte es jedoch, dass die Gastgeberinnen die Gästetorfrau einfach abwarfen. In der Defensive wurde die gefährlichste Spielerin der Gäste kaltgestellt. Zusammen mit Silke Heiden im TSV-Gehäuse verhinderte Birkenau erfolgreich, dass sich Oberhausen weiter absetzte (8:10).
Bis zur Pause hatten die Gastgeberinnen bereits drei Strafwürfe auf der Strecke gelassen, während sich die Gäste vom Siebenmeterpunkt keine Blöße gaben.
Auffällig war bereits jetzt die Zeitstrafenverteilung: Birkenau hatte drei kassiert, die Gäste hingegen noch keine. Man könnte glauben, die Birkenauer Damen hätten überhart agiert, dies war jedoch keineswegs der Fall. Mit dem 12:14 ging es in die Kabinen.
Allen Beteiligten im TSV-Lager war bewusst, dass dieser Rückstand gering war und die Gegner definitiv zu schlagen sind. Mit einem klaren Ziel vor Augen begannen die Birkenauerinnen die zweite Spielhälfte. Nach dem 13:15 machten die TSV-Damen ihre Abwehr trotz erneuter Unterzahlsituation kurzzeitig vollkommen dicht. Im Angriff gelangen schöne Zusammenspiele und es fiel Tor um Tor für Birkenau. So lag der Tabellenvorletzte auf ein Mal 17:15 vorne (37.). Diese Führung hatte zunächst weiterhin Bestand. Die doppelte Überzahlsituation (Birkenaus Zeitstrafe Nummer 5 und 6) nutzten die Gäste und holten wieder auf. Nach dem 20:20 (44.) legten die TSV-Spielerinnen stets ein Tor vor, doch die Gäste egalisierten prompt.
In der Schlussphase schienen bei den Birkenauerinnen die Nerven nicht mehr so ganz mitzuspielen. Abspielfehler sowie ungenaue Abschlüsse in der Offensive und Nachlässigkeiten in der Defensive ließen die Gäste aus dem 23:23 einen 25:23-Vorsprung erarbeiten. Birkenau kam vier Minuten vor Ende noch heran, reichen sollte es aber auch dieses Mal wieder nicht. Birkenaus Trainer Franz-Josef Höly war mit der Leistung sehr zufrieden, „ der Kampfgeist hat gestimmt“. Für die jungen Spielerinnen Monika Steffan, die das Spiel souverän führte, und Sandja Möckel, die in der Abwehr auf der vorgezogenen Position deckte, sowie Linda Schäfer fand er lobende Worte. Claudia Eckhardt sah er als „echten Glücksgriff“, verwandelte sie doch all ihre Strafwürfe abgeklärt.
Das Tempospiel nach vorne und die Dynamik im Positionsspiel überzeugte bereits. Hieraus muss nun weiter aufgebaut werden, dann sieht es in Birkenauer bald gar nicht mehr so düster aus!
Heiden, Falter; Hildenbrand 3, Welker 6, L. Schäfer 7/1, Schulz, Eckhardt 5/5, Pauli 1, Schimmel, Steffan 3, Möckel
Foto: Philipp Reimer