Ein Handballspiel mit vielen Höhen und Tiefen bot sich den Zuschauern beim 25:25 (12:10)-Unentschieden der Oberliga-Damen des TSV Birkenau. Bei der HSG TB/TG 88 Pforzheim mussten die Birkenauerinnen bis zum Ende um den Punktgewinn zittern. Der Spielbeginn war verheisungsvoll. Die Mannschaft von Trainer Franz-Josef Höly lag nach fünf Spielminuten bereits 3:0 in Führung.
Im Angriff häuften sich dann aber die Fehler, was dem Gastgeber ermöglichte, selbst in Führung zu gehen. Beim Stand von 6:5 (18.) zückte Höly die grüne Karte und versuchte seinen Spielerinnen wieder zu normaler Form zu verhelfen. Die Leistung besserte sich aber dennoch nicht. Die schnellen Pforzheimerinnen bestraften die Birkenauer Fehler im Angriff gnadenlos und erzielten einfache Tore per Tempogegenstoß. Die TSV-Damen nahmen den 10:12-Rückstand mit in die Kabine.
Die Birkenauer Leistungen im zweiten Abschnitt waren zunächst nahezu identisch mit den aus der ersten Halbzeit. In der 34. Spielminute sah Pforzheims gefährlichste Rückraumspielerin nach einer unglücklichen Aktion die rote Karte. Nachdem die Gastgeber auf 18:15 erhöht hatten, verkürzte Birkenau zwei Mal auf ein Tor, sah sich aber postwendend wieder mit einem 3-Tore-Rückstand konfrontiert. „Die Bereitschaft, alles zu geben“ imponierte Trainer Höly besonders. So war es nicht verwunderlich, dass das Spiel beim Stand von 21:21 wieder offen war. „Die Kompromisslosigkeit in der Abwehr“, die mittlerweile offensiver ausgerichtet war, sah Birkenaus Trainer als Hauptgrund für den verdienten Punktgewinn.
23:25 betrug der Birkenauer Rückstand drei Minuten vor Ende. Durch tollen Einsatz bekam der TSV zwei Strafwürfe hintereinander zugesprochen. Kreisläuferin Simone König trat an und verwandelte sicher. 12 Sekunden vor dem Schlusspfiff nahm Pforzheim eine Auszeit. Die Birkenauerinnen unterbanden das Spiel der Gastgeberinnen und bejubelten im Anschluss den Punktgewinn in der Fremde. Innerhalb von zwei Spielen verdoppelten die TSV-Damen die in der Hinrunde erreichten Punkte. Mit nunmehr sechs Punkten liegt man zwar noch immer auf dem vorletzten Rang, die „Mission Klassenerhalt“ erscheint aber wieder realistischer.
TSV Birkenau: Heiden, Falter; König 3/2, Hildenbrand 1, Welker 4, Werner 4/4, Möckel 3, L. Schäfer 4, Steffan, Pauli 5, Göttmann, Loris, S. Schäfer 1