Deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen

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In einem am Ende an Spannung kaum zu überbietenen Spiel behielten die Oberliga-Handballerinnen des TSV Birkenau  gegen den Tabellenvierten, TSF Ludwigsfeld, letztendlich mit 27:26 (16:12) die Oberhand. Die Ausgangslage war eindeutig: Um den Saisonziel „Klassenerhalt“ einen Schritt näher zu rücken, mussten in diesem Heimspiel zwei Punkte her. Dominierten die Gastgeberinnen die erste Halbzeit noch klar, sollten sich im zweiten Abschnitt wieder einige Unkonzentriertheiten einschleichen.

Gewarnt vom Hinspiel hatten sich die Birkenauerinnen im Vorfeld auf die offensive Abwehr der Gäste eingestellt und fanden durch viel Bewegung regelmäßig den Weg zum Tor. So war es nicht verwunderlich, dass Ludwigfelds Trainerin bereits in der 6. Spielminute ihre Spielerinnen zum Gespräch bat. Zu diesem Zeitpunkt lagen die TSV-Damen mit 5:2 in Führung. Doch auch die frühe Auszeit brachte die Gäste nicht besser ins Spiel, im Gegenteil, die Birkenauer Defensive arbeitete auf Hochtouren und ließ kaum Gegentore zu. In der Offensive wurden per Tempogegenstoß oder aus dem Positionsspiel heraus zahlreiche Tore erzielt. Mitte des ersten Durchganges führten die Odenwälderinnen mit 11:4. Nachfolgend ließen die Spielerinnen von Trainer Franz-Josef Höly, der in diesem Spiel wieder ein glückliches Händchen bewies, nach und bauten Ludwigsfeld durch technische Fehler auf. Bis zur Pause war der Vorsprung somit auf 16:12 geschwunden.

Die zwar hart, aber keineswegs unfair geführte Partie war im zweiten Durchgang geprägt von zahlreichen Hinausstellungen und Strafwürfen. Beide Mannschaften brachten es letztendlich jeweils auf sieben Zeitstrafen und zehn Strafwürfe. Tanja Werner auf Birkenauer Seite und Tatjana Schönefeldt, Haupttorschützin der Gäste, ließen kaum eine Chance vom Siebenmeterpunkt ungenutzt.
Tanja Werner bei einem ihrer Strafwürfe
Zunächst konnte die Höly-Sieben den Vorsprung weiter aufrecht erhalten. Das Blatt wendete sich nach dem 18:14 (34.) zu Gunsten von Ludwigsfeld. Zu nachlässig in der Chancenauswertung und in der Abwehr nicht mehr voll präsent holte der Tabellenvierte stetig auf.

Beim 20:22 (46.) schob Birkenau dem Ludwigsfelder Torreigen wieder einen Riegel vor. Vier Mal in Folge zappelte der Ball im Netz der Gäste, ohne selbst ein Gegentor zu kassieren. In dieser Phase wurde eine Spielerin der Gäste nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig vom Spiel ausgeschlossen. Keine fünf Minuten vergingen, als es auf Birkenauer Seite Simone König erwischte. Auch sie erhielt die rote Karte und musste während der restlichen Spielzeit auf der Tribüne zittern. Die laufstarken TSF-Spielerinnen holten nun nochmal alle Reserven hervor und machten Birkenau das Leben schwer. Nach dem 25:23 (55.) waren nicht mehr die Gastgeberinnen am Drücker, sondern ihre Gegnerinnen. Zwei Minuten vor Ende betrug der Rückstand 25:26. Der Ausgleich wurde wieder hergestellt.

Beim Stand von 26:26 waren noch 30 Sekunden zu spielen, als Birkenaus Trainer von seinem Team-Timeout Gebrauch machte. Er mahnte, nicht in Hektik zu verfallen und eine klare Torchance zu erarbeiten, in keinem Fall aber mehr ein Gegentor zu kassieren. Rückraumspielerin Linda Schäfer, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Linksaußenposition befand, wurde von ihren Mitspielerinnen schön frei gespielt und netzte zur Erleichterung aller zum 27:26 ein. Bei nunmehr noch fünf verbleibenden Sekunden, Ludwigsfeld befand sich im Angriff, wurde die Spielzeit ein letztes Mal unterbrochen, Auszeit für die Gäste. Der ausgeklügelte Schachzug führte jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis, der Ball fand nicht mehr den Weg zum Tor.

Überglücklich über den fünften Punktgewinn aus den bisherigen drei Rückrundenspielen kannte der Jubel der TSV-Spielerinnen keine Grenzen. Birkenaus Dienstälteste, Karin Pauli, hatte sich zu ihrem Geburtstag an diesem Tag nur eines von ihren Mitspielerinnen gewünscht, einen Sieg. Diesem Wunsch konnte Rechnung getragen werden!
Mittlerweile beträgt der Rückstand zum Drittletzten nur noch zwei Zähler. Sollte Birkenau seinen Lauf weiter fort führen, wird der ewige 13. Tabellenplatz bald Geschichte sein.

TSV Birkenau: Heiden, Falter; Steffan 3, König 3/1, Hildenbrand 2, Welker 2, Werner 7/7, Möckel, L. Schäfer 4, Eckhardt 3, Pauli 2, Göttmann 1, Loris, S. Schäfer

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