Die Leistungskurve der weiblichen Jugend zeigt eine beeindruckende Bilanz der letzten Jahre und kennt nach wie vor nur eine Richtung – nach oben!
Was mittlerweile leider fast Seltenheitswert besitzt, ist in Birkenau Normalität: Alle Jugendspielklassen im weiblichen Bereich sind besetzt. Aber nicht nur die Quantität, auch die Qualität stimmt. Die A-Jugend spielt in der Oberliga und alle anderen Teams sogar in der jeweils höchsten Spielklasse ihrer Alterstufe. Und dort spielen die Mannschaften nicht nur einfach mit, sondern zählen zu den Top-Teams.
Das bisher erfolgreichste Jahr
So erreichte die weibliche A-Jugend in der Oberliga mit der Badischen Vizemeisterschaft den größten Erfolg für den TSV in dieser Alterstufe. Auch die B-Jugend belegt mit dem dritten Platz in der Oberliga eine hervorragende Platzierung in der höchsten Spielklasse dieser Alterstufe. Und auch die C-Jugend konnte mit dem vierten Platz in der ebenfalls höchsten Liga (Talentliga) überzeugen. Ein weiteres Ausrufezeichen gelang der D-Jugend mit der Vizemeisterschaft in der Sonderstaffel (ebenfalls höchste Staffel) ebenso wie der E-Jugend mit einem überzeugenden dritten Platz (auch höchste Klasse).
Aber auch außerhalb der offiziellen Runde, reiht sich Erfolg an Erfolg. Neben zahlreichen gewonnen Feldhandball- und Fun-/Beach-Turnieren, sind in den letzten Jahren das Internationale Biberacher Osterturnier, als Saisonabschluss, und der GTÜ-Cup in Herrenberg, als letzter Test vor Rundenbeginn, zu einer festen Größe im Terminkalender geworden. Beide Hallen-Turniere sind mit tausenden von teilnehmenden Sportlern absolute Hochkaräter in der deutschen Turnierlandschaft und gespickt mit internationalen Gegnern, Auswahl- und Nationalmannschaften. Und bei beiden Turnieren ist Birkenau bei der weiblichen B- und A-Jugend mittlerweile eine feste Größe bei den Endspielen, die in vollbesetzten Hallen unter Gänsehautatmosphäre stattfinden und schon drei Birkenauer Sieger gesehen haben – für die jungen Sportlerinnen unvergessliche Momente.
Noch dazu haben wir seit dem 09.03.2008 mit der B-Jugend-Torhüterin Laura Eßmann eine frischgebackene Deutsche Vizemeisterin in unseren Reihen, die mit der Badischen Landesauswahl bei der Deutschen Meisterschaft der Handball-Auswahlmannschaften (Länderpokal) in Sachsen punktgleich hinter Schleswig-Holstein den zweiten Platz belegte.
Die hervorragende Jugendarbeit ist auch dem Badischen Handball Verband nicht verborgen geblieben und so setzen auch im neuesten BHV-Landesauswahlkader (Jahrgang ’95) mit Katharina Grabo, Katrin Laßlop, Jula Grünewald und Nicole Gölz wieder vier Talente die lange Liste an TSV-Auswahlspielerinnen fort. Auch im Umfeld werden die Chancen erkannt, die die Birkenauer Handballschule bietet und allein im 95er-Kader haben sich uns für die neue Runde drei weitere BHV-Spielerinnen aus der Region (Viernheim, Dossenheim, Wilhelmsfeld) angeschlossen.
Nachhhaltige Entwicklung
Die Stetigkeit der Leistungskurve zeigt, dass es sich nicht um ein Strohfeuer oder Zufall, sondern um eine gewachsene, kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung handelt. Basis für diese Arbeit sind die vielen Talente, die die Birkenauer Nachwuchsarbeit immer wieder hervorbringt. Das Fundament bilden dabei die Kooperationen mit Kindergärten (Anette Brock, Sabrina Merkel, Petra Jöst), der Sonnenuhren- und der Langenbergschule (Jugend trainiert für Olympia / Handball-AG’s – Peter und Sarah Richter, Norbert Falter) sowie die engagierte Arbeit des Birkenauer Stützpunkts der Ballschule Heidelberg / Uni Heidelberg (Svenja Klink, Christiane Neber, Sina Krotz-Bruckner) und der Mini- / Superminihandballer (Anette Brock, Sabrina Merkel, Sina Bohlender, Heiko Müller).
Darauf Aufbauend findet dann die Ausbildung der Spielerinnen nach dem Konzept der Handballschule Birkenau für den weiblichen Bereich (Michael Weber) statt, die sich eng an der Rahmentrainingskonzeption des DHB orientiert. Umgesetzt wird das Ausbildungskonzept von den Jugendtrainern Norbert Falter, Sarah Richter (E-Jugend), Angelika Schneiderheinze, Katja Welker (D-Jugend), Julius Schäfer, Angelika Schneiderheinze (C-Jugend), Michael Weber, Julius Schäfer (B-Jugend) und Michael Weber, Angelika Schneiderheinze (A-Jugend).
Ganzheitliche Förderung
Der rote Faden über alle Etappen hinweg ist dabei die möglichst breit angelegte, umfassende Ausbildung der Spielerinnen durch individuelles entwicklungs- und ausbildungsorientiertes Fördern und Fordern. Ein Bestandteil ist dabei die einheitliche Spiel- und Trainingsauffassung (offensive Abwehrformationen, keine Spielzüge) aller Nachwuchstrainer, die durch regelmäßige Schulungen / Ausbildungen und Gespräche zwischen den Verantwortlichen gefestigt und weiterentwickelt wird. Dabei kommt allen Beteiligten zu Gute, dass es sich um ein sehr erfahrenes, eingespieltes und motiviertes aber auch neugieriges und experimentierfreudiges Trainerteam handelt. So werden neue Impulse aus Fachliteratur, Lehrgängen / Lizenzierungen, Handballcamps (Feldmann), Lehr-CD / -DVD / -Video oder Fachzeitschriften (Handball-Training) gerne aufgenommen und fließen umgehend in die tägliche Arbeit mit ein. So sind AirBodys, Speed-Stacks, Koordinationsleitern, Energy-Boards oder DVD-Training bekannte Trainingshilfen für unsere Spielerinnen.
Neben Handball stehen auch immer wieder andere Sportarten wie z.B. Leichtathletik, Basketball oder Triathlon mit Unterstützung jeweiliger Fachtrainer auf dem Programm, um eine möglichst vielseitige Ausbildung zu erreichen. Und auch Trend- / Funsportarten wie Unterwasser-Rugby, Flag-Football, Blackminton, Speedminton, Speed-Stacking oder Parkour werden genutzt, um Abwechslung und neue Bewegungserfahrungen ins Training zu bringen. Durch das einheitliche Konzept und die gute Zusammenarbeit der Trainer besteht für alle Talente auch immer die Möglichkeit, in der jeweils nächsten Alterstufe bis hinauf zu den Damenteams mitzutrainieren und Spielanteile zu bekommen. Ein weiteres Highlight ist das jährliche Trainingslager, welches über eine Woche unter optimalen Bedingungen in der Landessportschule Albstadt stattfindet und jedes Mal einen Leistungsschub mit sich bringt.
Ein besonderes Augenmerk legen wir im Rahmen unseres Förderkonzeptes auch auf die Gesundheit der Sportlerinnen. So wurden alle Spielerinnen im Sportmedizinischen Institut in Frankfurt umfassend durchgecheckt. Einmal pro Woche steht ein Physiotherapeut im Training zur Verfügung und die Kooperation mit der Mannschaftsärztin der Damen funktioniert auch bestens. Im Training steht besonders die Stärkung des Bewegungsapparates im Vordergrund. Zur Erhöhung der Körperspannung wird mit Weichböden, Vibrationstrainern und Therapiekreiseln gearbeitet. Das richtige Atmen wird ebenso thematisiert, wie richtiges Essen und Trinken im Rahmen von Informationsnachmittagen für die Spielerinnen / Eltern durch Ernährungsberater
Nicht nur Handball
In unserer Nachwuchskonzeption geht es aber nicht nur um Handball, wie auch die Präambel es formuliert: „Wir fördern die sozialen Kompetenzen unserer jungen Sportlerinnen und wollen sie zu selbstsicheren, team- und kritikfähigen, verantwortungsvollen, selbständigen Jugendlichen und Erwachsenen entwickeln.“ Dabei arbeiten wir u.a. mit dem kommunalen Jugendbildungswerk des Kreises Bergstraße zusammen, um den Spielerinnen Hilfestellungen für wichtige Lebensthemen zu geben wie z.B. Zukunftsorientierung, Identität, Freundschaft und Beziehung. Sie sollen befähigt werden, persönliche Stärken und Schwächen zu erkennen, die Stärken gezielt für sich nutzen und mit den eigenen und den Schwächen anderer umgehen zu lernen. Gewaltpotenziale sollen abgebaut und die Fähigkeit, Konflikte fair zu lösen aufgebaut und erweitert werden. So wird die Selbständigkeit gefordert und gefördert, in dem die Spielerinnen für sich selbst und das Team Ziele formulieren, Teamregeln aufstellen und eigenständig überwachen / sanktionieren und einen Mannschaftsrat bestimmen, der über Problem-/Konfliktsituationen berät. Auch Schule, Ausbildung, Studium, Freund und Familie sind Punkte, die immer wieder thematisiert werden, wohl wissend und vermittelnd, das selbst bei Absolventen von Sportinternaten die Quote an späteren Profisportlern lediglich bei 1,5% liegt und damit der Handball nicht der alleinbestimmende Lebensinhalt von unseren Jugendlichen sein kann. So stehen auch für einen Sportverein außergewöhnliche Termine auf dem Kalender unserer Jugendlichen, wie der Besuch der „Felder der Sinne“ im Schloss Freudenberg / Wiesbaden.
handball verbindet
Im Geiste dieser Zielsetzung hat sich auch die Initiative „handball verbindet – bei uns wird nicht nur Handball gespielt„ formiert. Hier wird den Jugendlichen ein weites Feld an Aktionen und Aktivitäten geboten. Neben Besuchen der SAP-Arena, Bundesligaspielen in Großwallstadt und der Beteiligung an Vorspielen bei Nationalmannschaftsbegegnungen steht auch die Organisation von Events oben auf der Agenda. Oldy-Party, Familientag, Elternfrühstück, Projekt Gold, Abteilungspräsentation und ganz aktuell der Gesundheitstag, um nur einige zu nennen. Alles Veranstaltungen mit und für die Spielerinnen und Eltern. Auch bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit hat das Team ganz neue Wege beschritten. Neben der neuen Infotafel und dem Banner in der Halle wurde auch eine eigene Homepage (www.handball-verbindet.de) kreiert. Da gibt es eine Mediathek, mit tollen Bildergalerien unseres Fotografen Armin Etzel und beeindruckenden Videos von Sven Holland. Neben informativen Flyern und Foldern gibt es auch ein TSV-Handylogo und eine Toolbar zum download. Ein Online-Puzzle lädt ebenso zum verweilen, wie die vielen interessanten Artikel und Links. Einmalig im Jugendbereich dürften auch die Jahres- und Adventskalender sowie die aktuell fertig gestellte Kollektion der Mädels sein!
Das alles und noch viel mehr, wäre nicht möglich, ohne den Rückhalt und die hervorragende Arbeit, die Heinz Metz und Norbert Falter, als verantwortliche Jugendleiter leisten und die Unterstützung der Eltern!