„Für ein Leben ohne Sucht und Drogen…“

… bildeten sich die Trainer und Betreuer der weiblichen Handballabteilung des TSV Birkenau bei der Schulung „Kinder stark machen“ fort. Die erstmals im Badischen Handball Verband stattfindende Weiterbildung wurde in Kooperation mit dem TSV Birkenau kurz vor Rundenbeginn von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung durchgeführt und sorgte nicht nur bei den 15 Teilnehmern des TSV für einen Tag voller neuer Eindrücke, sondern auch bei den knapp 10 Verantwortlichen aus regionalen Vereinen im BHV.

Getreu dem Motto „GEMEINSAM gegen Sucht“ begrüßte Lehrgangsleiterin Kerstin Sigle die anwesenden interessierten Jugendtrainer in der Langenberghalle und motivierte diese zu einem interessanten Tag mit einem „Blumenstrauß“ an Möglichkeiten und Chancen für die Suchtvorbeugung im Sportverein. Mit kurzweiligen Aufwärmspielchen, die allesamt zum Teambuilding innerhalb einer Mannschaft dienen und damit das Vertrauen in einer Gemeinschaft stärken können, starteten die Lehrgangsteilnehmer und realisierten schnell, was es heißt, in einer Gruppe gemeinsam Aufgaben zu meistern.

„Es ist erstaunlich, mit welch einfachen Trainingsmaterialien so tolle Dinge bewegt werden können“, äußerte sich eine begeisterte Jugendtrainerin, „das werde ich gleich bei uns im E-Jugend-Training ausprobieren!“. Auch Abteilungsleiter Michael Weber war angetan von den Spielen in der Halle und war sich sicher, diese in das langfristige Trainingskonzept der weiblichen Jugend im TSV einbauen und damit den Trainern Übungen an die Hand geben zu können, welche die Teams um ein Vielfaches nach vorne bringen – im Umgang miteinander.

Nach dieser kleinen „Lektion“ ging es im Foyer zur Theorie über, in welcher Kerstin Sigle anhand aktueller Statistiken darstellte, wie sich das Konsum- und Suchtverhalten der Kinder- und Jugendlichen aktuell verhält und vor allem in den letzten Jahren verändert hat. Ersichtlich wurde dabei, dass das Thema „Rauchen“ immer mehr an Bedeutung verliert, „Alkohol“ weiter ein Problem – gerade bei den 12- bis 14-Jähringen – darstellt und der Fernseh- und Computer(spiele)-Konsum deutlich zunimmt. Illegale Drogen (wie z.B. Ecstasy und Cannabis) haben im Vergleich zu Alkohol und Nikotin einen verschwindend geringen Prozentsatz. Als zentrales Diskussionsthema kristallisierte sich schnell die Frage nach dem Umgang mit „Alkohol und Nikotin im Sportverein“ heraus.

„Um Kindern ein Leben ohne Suchtmittel zu ermöglichen, ist es wichtig, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Das bedeutet konkret, die Entwicklung ihrer persönlichen und sozialen Fähigkeiten zu fördern. Denn nur so können sie stark genug werden, um den Herausforderungen ihres Lebens zu begegnen und „Nein“ zu Suchtmitteln sagen zu können“, verdeutlichte Sigle. „Neben Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sind auch Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit einige der wichtigsten Eigenschaften und Kompetenzen, die Schutz vor Sucht bieten können. Zu einer eigenständigen und starken Persönlichkeit gehört es auch, Veranwortung zu übernehmen und Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um zu lernen im entscheidenden Moment gegenüber Gruppendruck standhaft zu bleiben, wenn eine Entscheidung den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten zuwiderläuft – also auch bei Suchtmitteln.“

Diese Thesen machten nicht nur die Übungen vom Vormittag deutlich, sondern auch die in Gruppenarbeiten herausgearbeiteten Fragestellungen „Welche Bedeutung hat eine Gruppe für die Entwicklung eigener Verhaltensweisen?“, „Wie kann ich Kindern und Jugendlichen Vertrauen vermitteln?“, „Wie gehe ich mit Alkohol und Nikotin im Sportverein um?“, „Was erwarten Kinder im Sportverein?“ und deren Ergebnisse.

Bei der anschließenden Abschlussrunde wurde noch einmal deutlich, dass es kein Patentrezept gibt, aber ein langfristiges Konzept zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen „stark macht“ und vor Schlimmeren bewahrt.

„Nach diesem Tag kann man sagen, wir haben in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und sind auf einem guten Weg. Jetzt heißt es, diesen Weg entsprechend der heute gelernten Methoden weiterzugehen – und das konsequent.“, so der stellvertretende Abteilungsleiter Sven Holland. Auch die anderen Seminarteilnehmer waren sich einig, mit vielen neuen Eindrücken gespickt in die Zukunft zu blicken und getreu dem Motto „Kinder stark machen“ die Persönlichkeiten der Kinder und Jugendlichen im Sportverein – auch als Vorbild – zu fordern und fördern.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Kerstin Sigle für die kompetente Seminardurchführung und bei Ulla Richter vom Badischen Handball Verband für die erstmalige Kooperation und gute Zusammenarbeit.

Weitere Informationen unter http://www.kinderstarkmachen.de/.

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