Sondertraining zum Thema „Prävention von Kreuzbandverletzungen“ beim TSV Birkenau

web_drklein4

Passend zur Philosophie der weiblichen Jugend („Mehr als nur Sport“: wir kümmern uns auch um die Gesundheit unserer Spielerinnen) fand am Samstag, den 24.07.2010 unter Leitung von Frau Dr. Klein, Birkenau (Mannschaftsärztin der aktiven Teams beim TSV) ein Sondertraining für die Leistungsteams der weiblichen Jugend (A-, B- und C-Jugend) zum Thema „Prävention von Kreuzbandverletzungen“ statt.

Anfang Mai diesen Jahres hatten die TSV-Jugendtrainer sich beim Gesundheitsforum „Beim Sport verletzt – was jetzt?“ des Zentrums für Sporttraumatologie – angesiedelt in der Klinik Sankt Elisabeth Heidelberg – auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht und mehrere Vorträge renommierter Spezialisten zu den Themen “Muskuläre Verletzungen”, “Verletzungen des vorderen Kreuzbandes”, “Adduktorenprobleme/Differentialdiagnose Leistenschmerz” sowie „Prävention und Rehabilitation” besucht. Aufbauend auf diese Informationsveranstaltung wurde das Sondertraining geplant, bei dem die eigenständige Prävention der Sportlerinnen im Vordergrund steht.

web_drklein1

Frau Dr. Klein – für die Technik / Beamerpräsentation unterstützt durch ihren Sohn – verstand es, den Jugendlichen / Trainern anschaulich, kurz aber sehr prägnant Aufbau und Funktion des Kniegelenkes aufzuzeigen und auf die anatomischen Unterschiede zwischen Mann und Frau einzugehen, die gerade Verletzungen des vorderen Kreuzbandes weitaus häufiger beim weiblichen Geschlecht als beim Männlichen auftreten lassen! Die gute Nachricht war dann aber, dass man dagegen etwas tun kann. Frau Dr. Klein stellte Erkenntnisse aus – in diesem Bereich führenden – norwegischen Studien vor, die einen Weg aufzeigen, wie das Risiko von Verletzungen des vorderen Kreuzbandes um bis zu 37% verringert werden kann.

web_drklein2

Diese Erkenntnisse wurden dann in praktische Übungen umgesetzt, die hervorragend in den Bereichen Aufwärm-, Technik- und Krafttraining handballspezifisch integriert werden können. Diese Bestandteile können aber nur dann ihre volle Wirksamkeit entfalten, wenn begleitend ein methodisch aufgebautes propriozeptives Training durchgeführt wird. Propriozeptive Rezeptoren sind Sinneszellen in Gelenkkapseln, Bändern, Sehnen und der Muskulatur, in denen der Druck bzw. die Gewebsspannung gemessen wird. Diese Werte werden dann im zentralen Nervensystem registriert und zu sinnvollen Anpassungsreaktionen der Muskulatur verarbeitet. Mit einem propriozeptiven Training verbessert man die Tiefensensibilität und die reflektorische Muskelaktivität, die der koordinativen Kontrolle des Körpers dienen.

web_drklein3

Auch dieser, zur Kreuzbandstabilisierung wichtigste Bereich der (intramuskulären) Koordinations- und Gleichgewichtsschulung, wurde von Frau Dr. Klein nicht nur Adressatengerecht erklärt („SMS der Muskulatur an das Kleinhirn“), sondern auch mit vielen – sogar für die TSV-Trainer, welche ja gerade in diesem Bereich schon seit Jahren sehr fortschrittlich z.B. mit Vibrationstrainern arbeiten – neuen und vor allem von den Spielerinnen auch selbstständig und zu Hause ausführbaren praktischen Übungen unterlegt.

Alle Übungen wurden im Anschluss an den theoretischen Teil im Rahmen des Sondertrainings ausführlich ausprobiert, korrigiert, geübt und in das Standardrepertoire jeder Spielerin und der Trainer aufgenommen.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Frau Dr. Klein, die mit dieser sehr gelungenen Veranstaltung einmal mehr einen sehr wertvollen Beitrag für den TSV Birkenau geleistet hat.

(Fotos: Geli Schneiderheinze)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert