Kein Tannenbuckelturnier in diesem Jahr

Tbt2014

WNOZ: Es ist keine gute Nachricht: Erstmals seit 1990 wird der TSV Birkenau in diesem Jahr das Tannelbuckelturnier nicht ausrichten. Eine Entscheidung, die nicht nur der kommissarische Präsident des Weschnitztäler Traditionsclubs, Werner Karnoll, bedauert. „Das Tannenbuckelturnier war seit Jahren, um nicht zu sagen Jahrzehnten, immer in voller Eigenverantwortung des Tannenbuckelturnierteams“, sagte Karnoll auf Anfrage dieser Zeitung.

„Im Frühjahr wurde der Vorstand des TSV von diesem Team darüber informiert, dass das Turnier in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen nicht stattfinden kann.“ Unter anderem seien als Begründung Terminüberschneidungen und die parallel stattfindende Fußballweltmeisterschaft genannt worden. „Dies haben wir als Vorstand mit Bedauern zur Kenntnis genommen, da dieses Event sicherlich unseren Kindern und Jugendlichen fehlen wird“, sagte Karnoll, der auch darauf hinwies, dass durch das Turnier ein „kleiner finanzieller Beitrag“ für den Verein erwirtschaftet worden sei.

Es ist jedoch auch ein offenes Geheimnis, dass einige Mitglieder des 15-köpfigen Organisationsteams mit den personellen Veränderungen in der männlichen Handball-Abteilung nicht einverstanden waren. Vor allem die Art und Weise, wie diese nach der letztjährigen Saison 2012/13 vollzogen wurden, sorgte für deutliche Missstimmung und stieß absolut nicht auf ungeteilten Beifall. Die Folge: Einige Mitglieder des Turnierteams fanden sich nicht mehr dazu bereit, diese beliebte Großveranstaltung, deren intensive Vorbereitungszeit sich jährlich über fünf Monate erstreckte, ein weiteres Mal durchzuführen.

Erfolglose Bemühungen
Vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum dieser Traditionsveranstaltung gefeiert werden sollte, versuchte der frühere Vizepräsident und Handball-Abteilungsleiter Werner Unrath die Wogen noch einmal zu glätten, letztlich aber ohne Erfolg. „Ich habe mehrmals versucht, die Mitarbeiter im Team umzustimmen, weil mir sehr an der Sache liegt“, sagte Unrath im Gespräch mit dieser Zeitung.

Bis zu 1200 Spieler
24 Jahre lang lockte die Großveranstaltung zwischen 80 und 125 Mannschaften auf den idyllisch gelegenen Tannenbuckel. Zu den 800 bis 1200 Spielern aus Hessen, Baden-Württemberg und darüber hinaus gesellten sich an jedem Spieltag noch rund 400 bis 500 Zuschauer, die die Partien in allen Altersklassen verfolgten und die ganz besondere Atmosphäre des Spielortes genossen. In den Anfangsjahren wurden die Spiele noch an drei Abenden – freitags bis sonntags – ausgetragen, seit einigen Jahren konzentrierte sich das Geschehen auf Samstag und Sonntag. Kultureller Höhepunkt war dabei stets eine gesellige Veranstaltung am Samstagabend, in deren Rahmen die Abteilung jeweils ihre erfolgreichen Mannschaften ehrte.

Freundschaft mit Leverkusen
Im Laufe der Zeit entwickelte sich auf diese Weise zum Beispiel eine Freundschaft zu den Handballern von Bayer 04 Leverkusen, die über lange Jahre den Abschluss ihrer Saison jeweils mit der Teilnahme am Tannenbuckelturnier feierten. Ein weiteres Markenzeichen des TBT war die Tatsache, dass sich alle Jugendmannschaften in ihren Altersstufen nach Platzierungsfolge ihre Preise über die vielen Jahre selbst aussuchen konnten, alle Spieler der einzelnen Mannschaften erhielten dabei einen Preis. Aber auch bei den Aktiven gab es immer wertvolle Geld- und Sachpreise. Es hatte also eine Menge Gründe, warum so viele Mannschaften so gern nach Birkenau gekommen sind – und hoffentlich bald auch wieder kommen.

(Quelle: WNOZ vom 06. Mai 2014; Foto: Simon Hofmann)

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