Angelika Schulte holt sich Goldmedaille in den USA und drückt B-Jugend die Daumen

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Die TSV-Handballerin „Angie“ Schulte befindet sich seit zehn Monaten als Austauschschülerin in den USA. Weil sie auch in der Ferne nicht auf ihren Handballsport verzichten wollte, spielte sie bisher dort für das Team der Universität North Carolina. Leider konnte deren Trainer nicht genügend Spielerinnen für eine Teilnahme an den offenen Meisterschaften gewinnen.

In den USA müssen Spielerinnen und Trainer persönlich die gesamten Reisekosten für die Teilnahme an Handballturnieren aufbringen, und der Austragungsort Reno (Nevada) liegt etwa sechs Flugstunden von North Carolina entfernt. Zum Vergleich: dies entpricht einer Reise von Frankfurt nach Tashkent in Usbekistan!

So konnte aus finanziellen Gründen ein ernst zu nehmender Titelanwärter mit drei Nationalspielerinen in seinen Reihen nicht an der Meisterschaft teilnehmen – in Deutschland schwer vorstellbar. Angelikas Trainer brachte sie jedoch glücklicherweise bei einem Team aus Colorado namens „Dynamo HC“ unter; die Regeln der offenen US-Meisterschaft gestatten dies. Sie war auch bei weitem nicht die Spielerin mit der längsten Anreise – zwei Spielerinnen trafen erst zwei Tage vor Turnierbeginn aus Kopenhagen ein. Eine von ihnen, Torfrau Sophie Fasold, wurde trotz Jetlag zum besten „Goalie“ des Turniers gewählt!

Ohne viele gemeinsame Trainingseinheiten ging es für die bunt zusammengewürfelte Mannschaft los. Im Auftaktspiel konnte das Team aus Phoenix mit 19:16 besiegt werden. Im zweiten Spiel des Tages gegen die Mannschaft der Militärakademie West Point gab es einen deutlichen 23:11-Erfolg. Am Samstag ging es zunächst erneut gegen den späteren Turnierdritten Phoenix; mit einem 26:11-Sieg war der Gruppensieg perfekt. Der nächste Gegner kam aus Los Angeles und wurde noch am selben Tag Tag im Halbfinale mit 23:18 bezwungen; damit war das Finale erreicht.

Hier wartete allerdings am folgenden Tag mit der Mannschaft von Chicago International ein schweres Kaliber auf die Dynamos. Die Gegnerinnen waren als amtierender US-Meister angereist und im Turnier bisher ungeschlagen. In ihren Reihen stehen mehrere Nationalspielerinnen und mit Camilla Anderson auch die bisherige Torschützenkönigin des Turniers (35 Tore aus vier Spielen). So entwickelte sich das erwartet schwere Spiel zwischen Angelikas „Colorado Dynamos“ und dem Team „Chicago International“, beide Abwehrreihen mussten Schwerstarbeit verrichteten.

Die Linkshänderin Angelika Schulte konnte die ersten beiden Treffer für ihre Mannschaft durch schnelle Einzelaktionen über die rechte Halbpositionen markieren. Die Dynamos konnten stets vorlegten, aber Chicago International glich immer wieder aus. Mit der knappen 8:7-Führung ging Colorado in die Pause. Nach Wiederanpfiff setzte sich die individuelle Stärke der Mannschaft aus Colorado langsam durch; der gegnerische Rückraum konnte erfolgreich in seinen Möglichkeiten eingeschränkt und die eigenen Angreiferinnen geschickt in Wurfposition gebracht werden. Beim 18:12 durch Caroline Wahlberg, die später als wertvollste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde, war etwa fünf Minuten vor dem Spielende die Vorentscheidung zugunsten von Angelikas Team gefallen.

Nach dem Abpfiff beim 20:14-Endstand folgten Freudentaumel, Umarmungen, Siegerehrung mit Medaillen- und Pokalübergabe sowie – schweren Herzens – der viel zu frühe Abschied von den neu gewonnenen Mannschaftskameradinnen. Aus der vorgesehenen Rückreise nach North Colorado von geplanten sechs Stunden wurde dann leider eine 20-stündige Odyssee, da es Probleme bei der Fluggesellschaft gab. Trotzdem ein unvergessliches und überaus freudiges Erlebnis für Angelika, die ihrer „alten B1“ beim „Final Four“ in Birkenau am 31. Mai und 1. Juni ganz fest die Daumen drückt.

(Bericht: Josef Schulte; Foto: Armin Etzel – Archiv)

 

Eine Antwort auf „Angelika Schulte holt sich Goldmedaille in den USA und drückt B-Jugend die Daumen“

  1. Angie – wie geil ist das denn!
    Herzlichen Glückwunsch!!
    Bis denn.
    Wir freuen uns auf dich!!!! 🙂

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