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Lehrstunde für Damen im Spitzenspiel

Als die gut 200 Zuschauer in der Korber Ballsporthalle am Ende ihre Mannschaft feierten, standen auch die knapp 50 Birkenauer Fans applaudierend dabei, nicht nur um ihre Mannschaft zu verabschieden, sondern auch um dem Gegner anerkennend Respekt zu zollen. Die hatten gerade in beeindruckender Manier den Tabellenführer der Baden-Württemberg Oberliga, den TSV Birkenau, mit 40:21 – auch in dieser Höhe verdient – geschlagen, und damit nun die alleinige Tabellenführung übernommen.

Man war gespannt, wie die Birkenauer Himmelstürmer die erste Niederlage vom vergangenen Wochenende wegstecken würden. Diese Frage war jedoch bereits nach 15 Minuten beantwortet, da stand es schon 11:3 für die Gastgeber und jeder Zuschauer erkannte, dass sich heute zwei ungleiche Mannschaften begegneten. Und dies hatte nichts mit der Niederlage der Vorwoche oder den personellen Ausfällen auf der TSV-Seite zu tun. Die Gastgeber aus dem Rems-Murr-Kreis demonstrierten Handball vom Feinsten und hatten auf jede Birkenauer Angriffsbemühung die passende Antwort parat. An der defensiven aber dennoch schnellen und aggressiven 6:0-Abwehr bissen sich Moni Steffan und Co. an diesem Abend die Zähne aus, weder in 1:1-Situationen, noch mit Würfen aus dem Rückraum – es gab fast kein Durchkommen. Und falls doch ein Wurfversuch den Weg zum Tor fand, stand entweder eine erstklassige Torfrau Lena Wolf oder der Pfosten im Weg.

Alle diese Fehlwürfe – am Ende waren es 34 !!! an der Zahl – nutzen die Gastgeber zu lehrbuchartigen Tempogegenstößen, zur Halbzeit war beim Stand von 24:11 das Spiel bereits entschieden.

Wie schwer es war, diesen Korber Abwehrblock zu überwinden, zeigte die Tatsache, dass Rückraum-Shooterin Lena Kahnert erst in der 35. Spielminute ihr erstes Spieltor erzielte. Aber auch die wenig möglichen Anspiele an den Kreis wurden zu oft Beute der Korber Defensive, die eigenen Torerfolge resultierten fast ausschließlich über die gut vorgetragene „zweite Welle“.

Falls die Gastgeber einmal nicht mit Tempogegenstößen zum Erfolg kamen, spielten sie das eigentliche Birkenauer Prunkstück – die offensive Abwehr – aus. Mit schnellem Spiel wurden immer wieder die Außenspielerinnen frei gespielt, so fielen alleine auf der rechten Abwehrseite 13 Gegentore.

Die einzige Kritik, die man den Mädels vom Trainergespann Schäfer/Weber an diesem Abend machen musste, war – wie bereits in der Vorwoche – die Ungeduld und mangelnde Vorbereitung der Wurfversuche. Viel zu oft wird nach viel zu kurzer Zeit der Abschluss gesucht, was clevere Gegner gnadenlos zu Tempogegenstößen und Torerfolgen ausnutzen.

Dennoch sollte die Trauer nur von kurzer Dauer sein, man hatte an diesem Abend schlicht weg seinen Meister gefunden und bleibt dennoch auch nach dieser Niederlage in der Spitzengruppe der BWOL.

Am kommenden Samstag um 18.00 Uhr kann mit einem Heimsieg gegen Wernau die Welt schon wieder gerade gerückt werden.

TSV Birkenau
Jula Grünewald und Vanessa Falter im Tor, Monika Steffan 4, Lena Kahnert 6/3, Linda Schäfer 2, Nicola Baumann 3, Nicole Gölz 2/2, Mona Göttmann, Anna Sattler, Katja Zimmermann 1, Michelle Gerhardt 2, Kimberly Knoof, Jana Weisbrod, Ronja Schwab 1

(Bericht: Udo Laßlop)

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