Nachdem in den vergangenen Jahren meist A-, B- und C-Jugend beim Internationalen Biberacher Osterturnier (IBOT) gemeldet waren, nahm in diesem Jahr nur die weibliche C-Jugend des TSV Birkenau teil. So machte sich also am Karfreitag ein 11-köpfiger Reisetross – bestehend aus 7 Feldspielerinnen, 2 Torhüterinnen und 2 Trainern – auf den Weg nach Biberach zum IBOT 2010.
Dort angekommen wurde nach einem ausgiebigen Abendessen zuerst einmal das Quartier in einem Klassenzimmer bezogen. Nach der anschließenden Eröffnungsfeier stieg die Vorfreude auf das anstehende Turnier. Die Turnierziele waren schnell definiert: Zwar müsse man sich als frisch gebackener Badischer Meister sicherlich nicht verstecken, doch aufgrund des dünnen Kaders und der zahlreichen Auswahlmannschaften im Teilnehmerfeld wollte man erst einmal von Spiel zu Spiel das Beste geben und dann abwarten, was unter dem Strich dabei rauskommen würde.
Am frühen Samstagmorgen trafen die Birkenauerinnen im ersten Vorrundenspiel mit der TSG Ketsch auf einen alten Bekannten. Der Ketscher Bundesliga-Nachwuchs versuchte zwar mit allen Mitteln, die Scharte der verpassten Meisterschaft ein wenig auszuwetzen, doch am Ende behielten die TSV-Mädels verdient mit 19:18 wieder einmal die Oberhand.
Nach dem anschließenden 19:13-Sieg gegen die Bezirksauswahl Bodensee-Donau war überraschenderweise schon das Ticket für das Viertelfinale gelöst. Im letzten Spiel der Vorrunde ging es gegen den Bezirk Oberbayern also „nur“ noch um den Gruppensieg. Nachdem die Odenwälderinnen die Begegnung lange im Griff hatten, machte sich gegen Ende immer mehr der Kräfteverschleiß bemerkbar und Oberbayern gelang der Ausgleich. Mit den allerletzten Kräften setzten sich die Birkenauerinnen mit 18:17 durch und sorgten mit den drei Siegen bereits am ersten Turniertag für einen Paukenschlag.
Nach etwas Regeneration zogen die Spielerinnen abends auf die Players Party und fielen weit nach Mitternacht müde und erschöpft in ihr Lager.
Am Ostersonntag traf mit Nicola Baumann und Antonia Grössl, die tags zuvor ein Turnier mit der 96er BHV-Auswahl bestritten hatten, die erwartete Verstärkung ein und man war wieder voller Tatendrang.
Im Viertelfinale gegen den VfL Waiblingen zogen die TSV-Mädels binnen kurzer Zeit auf 6:0 davon und gewannen am Ende mühelos mit 16:08.
Es ging also weiter für die Odenwälderinnen. Während sich die übrigen Vereinsmannschaften im Viertelfinale bereits verabschiedet hatten, waren die Birkenauerinnen der Hecht im Karpfenteich und blieben weiter im Wettbewerb. Im Halbfinale am späten Sonntagabend traf die Birkenauer Truppe erneut auf Oberbayern, gegen die man sich schon in der Vorrunde nur mit einem Tor durchgesetzt hatte. Die Bezirksauswahl bestand unter anderem aus Spielerinnen des Bayrischen C-Jugend Meisters aus Ismaning, von denen sich sogar eine für eine DHB-Nominierung empfehlen konnte, sowie weiteren Bayernauswahlspielerinnen. Es entwickelte sich ein dramatisches, enges Spiel, in dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Wieder kämpfen die tapferen Birkenauerinnen diesen starken Gegner nieder und siegten denkbar knapp mit 15:14.
Nach Schlusspfiff kannte die Freude im TSV-Lager keine Grenzen – man hatte sich bis ins Finale durchgekämpft. Nun war es keine Frage mehr, mit welchen Ambitionen die Mannschaft in das Finale am nächsten Tag gehen wollte. Die anfängliche Unsicherheit zu Turnierbeginn im Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit war nun großem Selbstvertrauen gewichen. Alle waren sich einig, die grandiosen Leistungen der Saison mit einem Turniersieg beim IBOT zu vervollständigen. Dies glich jedoch einer Mammutaufgabe, da im Finale mit dem Bezirk Hegau-Bodensee I ein schier übermächtiger Gegner zu warten schien. Nachdem 2006 sich der TSV Birkenau in die Siegerliste auf dem IBOT eintragen konnte, gewann in den folgenden drei Jahren durchgehend der Bezirk Hegau-Bodensee das C-Jugend Turnier.
Am nächsten Tag war es dann soweit. In einer prall gefüllten Final-Halle folgte das Endspiel gegen den Seriensieger. Während die Birkenauerinnen drei knappe, kräfteraubende Spiele hinter sich hatten, dominierte die Bezirksauswahl Hegau-Bodensee all ihre Gegner nach Belieben und konnte sich auch personell auf eine üppig bestückte Ersatzbank verlassen. Umso überraschender war es, dass das Finale in der 12. Minute beim Stand von 5:5 noch vollkommen offen war. Als nach 20 Minuten die Birkenauerinnen mit 8:6 in Führung lagen und die gegnerische Bank zu einer Auszeit gezwungen war, lag die Sensation in der Luft. Die TSV-Mädels drehten noch einmal mächtig auf und ließen dann keine Zweifel mehr aufkommen, wer das IBOT 2010 gewinnen würde. Unter der Leitung zweier hervorragender DHB-Nachwuchsschiedsrichterinnen siegte der Badische Meister am Ende vollkommen verdient mit 15:11 und ließ sich zurecht von den nachgereisten Fans feiern.
Bei der Siegerehrung wurde dann noch Lena Kahnert als beste Spielerin des Finals geehrt.
Dieser Turniersieg ist ein weiteres Ausrufezeichen in einer grandiosen Saison. Wieder einmal lehrte das Birkenauer Kollektiv der starken Konkurrenz das Fürchten und verwies alle anderen Teams, mit teilweise sehr starken Einzelspielerinnen, in die Schranken. Man darf gespannt sein, wie sich die C-Mädels am 11. April im Kampf um den BW-Pokal gegen den Württembergischen und Südbadischen Meister schlagen werden.
Für den TSV waren auf dem IBOT am Ball:
Jula Grünewald und Saskia Kinscherf im Tor;
Katharina Grabo, Leila Doumi, Sonja Wink, Nicole Gölz, Stefanie Rexer, Katrin Laßlop, Lena Kahnert,
ab Sonntag: Nicola Baumann, Antonia Grössl