BHV ist stolz auf seine Mannschaften…

Badischer Handballverband

Der Badische Handball-Verband (BHV) ist einer der kleineren Landesverbände, die im Deutschen Handballbund verankert sind, leistet aber schon seit vielen Jahren vor allem im Jugendbereich vorbildliche Arbeit. Beim Rückblick auf die gerade abgelaufene Saison, erhält man einen weiteren Beweis für die vorbildliche Nachwuchsarbeit. In allen vier Jugendklassen erreichten sieben Vereine aus Baden mindestens das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft, drei davon kamen sogar unter die letzten Vier.

Bei der weiblichen A-Jugend hatten der TSV Birkenau und die TSG Ketsch die Runde der letzten Acht erreicht. Die Mädels von der Bergstraße schieden nach zwei überzeugenden Spielen gegen die Jugend des Bundesligisten Buxtehuder SV nach einer Auswärtsniederlage und einem Heimsieg nur aufgrund der Tordifferenz aus: zwei zu wenig erzielte Tore fehlten in der Endabrechnung. Die Mädels aus der Kurzpfalz mussten sich mit der HSG Badenstedt auseinandersetzen, deren Damenmannschaft in der Spitzengruppe der Dritten Liga Nord zu finden ist. Die Jungbären schieden leider mit zwei Niederlagen aus, was aber den Erfolg nicht schmälert, als Sieger die Gruppe eins der weiblichen Jugendbundesliga beendet zu haben. Im Achtelfinale bezwangen die Kurpfälzerinnen den VfL Bad Schwartau überaus deutlich mit 24:14. Im Endspiel der weiblichen A-Jugend eroberte sich der Nachwuchs des TSV Bayer Leverkusen mit einem 28:27 Erfolg den deutschen Meistertitel vor der HSG Badenstedt. Im kleinen Finale konnte sich der Buxtehuder SV gegen den THC Erfurt/Bad Langensalza behaupten.

Bei der männlichen A-Jugend war der Badische Handball-Verband gleich mit zwei Mannschaften bis ins Halbfinale vorgedrungen. Der Gewinner der Jugendbundesliga Süd, die SG Kronau/Östringen hatte sich im Viertelfinale gegen den Nachbarn aus der Pfalz, die TSG Friesenheim durchgesetzt und musste im Halbfinale gegen den großen Favoriten und Titelverteidiger, die Füchse Berlin antreten. Die Junglöwen setzten sich gegen die Hauptstädter in beiden Spielen kräftig zur Wehr, schafften aber auch vor einer beachtlichen Kulisse von knapp tausend Zuschauern den Einzug ins Finale nicht. Der Vizemeister der Jugendbundes-liga Süd kam ebenfalls aus dem badischen Verband. Die SG Pforzheim/Eutingen schaltete im Viertelfinale den Nachwuchs des TV Grosswallstadt mit zwei Siegen aus und musste in der Runde der letzten Vier zuerst nach Magdeburg reisen. Die Jugend des Bundesligisten aus der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt gewann das Heimspiel mit vier Toren Differenz. Im Rückspiel in Pforzheim sorgten ebenfalls tausend Zuschauer für eine fantastische Atmosphäre, den richtigen Rahmen für eine Darbietung von besonderer Qualität. Beide Mannschaften boten Handballsport auf tollem Niveau. Am Ende fehlten den Goldstädtern zwei Treffer zum Weiterkommen. Diese Zahl scheint in diesem Jahr für badische Teams zum Trauma geworden zu sein. Den deutschen Meistertitel machten in dieser Saison erneut die beiden Ostteams unter sich aus, wobei den Hauptstädtern mit der geringst möglichen Tordifferenz von einem Treffer die erfolgreiche Titelverteidigung gelang. Zunächst hatte die Truppe von Trainer Bob Hanning in Magdeburg mit 30:32 gewonnen unterlag dann aber zuhause 34:35. Enger geht es nicht mehr.

Bei der weiblichen B-Jugend war der BHV durch die Mannschaft des TSV Birkenau im „Final Four“ vertreten und konnte aber dabei den Heimvorteil nicht nutzen. In der Langenberg-Sporthalle erwies sich im Halbfinale das Nachwuchsteam des Bundesligisten Buxtehuder SV als zu stark. Die Odenwälder wehrten sich zwar tapfer, konnten aber die 33:21 Niederlage nicht verhindern. Am zweiten Tag reichte dann im kleinen Finale die Kraft nicht mehr und man musste dem SV Zweibrücken nach der 20:23 Niederlage den dritten Platz überlassen. Die Deutsche Meisterschaft sicherte sich der Buxtehuder SV mit einem überragenden 32:18 Finalsieg über die HSG Blomberg-Lippe.

Die Runde der letzten Vier bei der männlichen B-Jugend fand ohne Beteiligung badischer Mannschaften in Großenhain in Sachsen statt. Die beiden badischen Teams von der SG Pforzheim/Eutingen und der SG Kronau/Östringen sind als Meister und Vizemeister von Ba-den-Württemberg in die Runde der letzten Zwölf eingezogen. Die Goldstädter hatten mit der SC DHfK Leipzig und der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen zwei schwere Gegner, von denen sich die Sachsen dann auch durchsetzten. Die Jungs aus dem Kraichgau hatten in ihrer Gruppe zwei Nachwuchsmannschaften von Bundesligakonkurrenten, mit denen sich die Löwen jährliche harte Begegnungen liefern. Die Junglöwen mussten gegen die SG Flensburg-Handewitt und den VfL Gummersbach um den Einzug ins Final Four kämpfen. Am En-de setzte sich der Traditionsclub aus dem Oberbergischen durch und traf im Halbfinale auf die Sachsen aus Leipzig. In der zweiten Partie ermittelten der TV Grosswallstadt und die Füchse Berlin den Endspielgegner. Der Nachwuchs des Traditionsvereins SC DHfK Leipzig holte sich in einem tollen Endspiel mit 25:21 gegen die Füchse Berlin den Titel der B-Jugend.

Einen weiteren Beweis der herausragenden Jugendarbeit im BHV lieferten die beiden Auswahlmannschaften unseres Verbandes, die im Rahmen des Deutschen Länderpokales so-wohl bei den Mädels als auch bei den Jungen die Bronzemedaille erringen konnten. Ein wichtiger Schritt hierzu war, dass sich die BHV-Teams in den vom Verband in Zusammenarbeit mit dem TSV Birkenau (weibl.) und der SG Pforzheim/Eutingen (männl.) organisierten Vorrunden-Turnieren jeweils souverän durchsetzen konnte.

Vergessen darf man nicht die Erfolge, die im Erwachsenenbereich errungen wurden. Die Rhein-Neckar-Löwen holten sich in einem dramatischen Endkampf mit dem Abonnementsmeister THW Kiel die deutsche Vizemeisterschaft. Die Damen und Herren der SG Nußloch sicherten sich die Meisterschaft in der Baden-Württemberg-Oberliga und stiegen in die dritte Liga auf.

All diese Erfolge sind ein Indiz dafür, dass im badischen Handball sowohl in den Vereinen als auch in den Kreisen und im Verband schon seit vielen Jahren sehr gute Jugendarbeit geleistet wird. BHV-Vizepräsident für Jugend und Leistung, Stefan Ermentraut, äußerte sich an-lässlich einer Ehrung für die Jugendteams der SG Kronau/Östringen zu den diesjährigen Erfolgen: „Unsere Jugendlichen haben eine überzeugende Runde gespielt, die in der Momentaufnahme auch sehr gut erscheint. Sie haben sich weitgehend auf einem sehr hohen Level präsentiert. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass man für solch eine Spitze auch eine sehr große Breite benötigt. Der Badische Handball-Verband muss daher aufpassen, dass immer für eine gute Basis gesorgt wird. Unsere Vereine bemühen sich nicht nur mit guten Trainingsmöglichkeiten um die Jugend, sondern haben auch weitere Formen, wie z.B. Handballcamps in Betracht gezogen. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, die Attraktivität unserer Sportart zu fördern. Allerdings müssen wir uns bemühen in den jüngeren Jahrgängen noch mehr zu investieren, denn die Rückgänge im D-, E- und F-Jugendbereich sind teil-weise alarmierend. Spitze muss überzeugen, muss begeistern, aber die Breite muss auch stimmen.“

Zwei Athleten, die inzwischen in der Welt auf ihren Positionen zu den besten Handballern gehören, haben ihren Weg auch im Badischen begonnen. Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer gehörten den Auswahlmannschaften des BHV an und gelangten dann durch ihre Leistungen bei den Rhein-Neckar Löwen in die Nationalmannschaft und damit ins Rampenlicht des Spitzenhandballes. Sie haben ihre Zeit in den Auswahlteams nicht vergessen und begründen die Erfolge der badischen Jugend vor allen Dingen so: „Inzwischen haben wir hier viele gut ausgebildete Trainer, die mit den Jugendlichen arbeiten. Wir hoffen, dass wir mit den Löwen als Vorbilder mithelfen, den Jugendlichen den Weg aufzuzeigen, wo es hin-gehen kann. In Baden haben wir viele Mannschaften, in denen gute Jugendarbeit geleistet wird. Nicht alle Spieler schaffen den Sprung in die Bundesliga und zeigen daher ihr Können in Vereinen wie Leutershausen, Nußloch usw. Diese Mannschaften werden mit der Zeit auch in höhere Spielklassen gelangen.“

Wenn man die Aufzählung der Erfolge ansieht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Leistungen nur in einigen wenigen Vereinen möglich sind. Die Kaderlisten der Auswahlmannschaften des Verbandes zeigen jedoch ein anderes Bild. Klar kommt eine Vielzahl von Auswahlspielern aus den oben angeführten Vereinen, aber sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungs nimmt die Zahl der Vereine zu, bei denen Leistungssport möglich ist.

Es ist sicher, dass Vereine und Verband weiter so intensiv an der Ausbildung der vielen Talente arbeiten, da die erzielten Erfolge weiterer Ansporn für Sportler, Trainer und Verantwortliche sind.

(Quelle: Badischer Handball-Verband)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert