Geschick, Wille und Köpfchen gefragt…

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Bei der Birkenauer Kerwe gab es einst das Kerwespiel „Die perfekte Kerweminute“ – in diesem Jahr kann man aber getrost von „den perfekten Kerwetagen“ sprechen. Das neue, achtköpfige Kerweteam aus den Reihen der drei ausrichtenden Birkenauer Vereine Volks-Chor, VfL und TSV hatte den perfekten Mix an Neuerungen und Bewahrung der Tradition gefunden, was besonders am Weltmeistersonntag und am Kerwemontag den Platz La Rochefoucauld zum Mittelpunkt des Lebens im Dorf der Sonnenuhren machte. So verfolgten rund 700 Menschen beim „Public Viewing“ den Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf dem Kerweplatz. Anschließend wurde im „Club 128“ bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Gute Stimmung setzt sich fort
Perfektes Wetter und ein tolles Kerwespiel ließen die WM- und Kerweparty am Montag gleich weitergehen. Fan-Accessoires in den Farben Schwarz, Rot und Gold, Nationaltrikots, müde Augen und obendrein ein aktueller deutscher Nationalspieler – auf was man in Berlin bis Dienstag warten musste, war in Birkenau montags schon zu sehen. Schließlich stand in Person von Bürgermeister Helmut Morr ein Spieler der „Bürgermeister-Nationalmannschaft“ auf der Bühne. Er nahm bei der Mannschaft der Gemeindeverwaltung teil, die sich mit dem Team der Freiwilligen Feuerwehr, des Volks-Chors, des BCV, des VfL und des TSV um den Sieg des traditionellen Kerwespiels maß.

Moderator Bernhard Bitsch wies auf den Zusammenhang beider Ereignisse bei der Begrüßung des Publikums auf dem sehr gut gefüllten Dorfplatz hin: „Wir haben mit FIFA-Chef Sepp Blatter abgesprochen, dass sie am Sonntag das Endspiel machen und wir das Kerwespiel am Montag.“

Statt einer eigenen Auflage einer TV-Spiel-Show, wie in den Jahren zuvor, drehte sich bei dem Wettstreit von Geschick, Wille und Köpfchen in diesem Jahr alles um die drei ausrichtenden Vereine. Beim Wurfspiel des TSV galt es für die aus zwei Personen bestehenden Teams mit Wasser gefüllte Luftballons so geschickt zu werfen, dass der Partner diese mit einem Holzbrett, auf dem ein Nagel befestigt war, zum Platzen bringen konnte und so Punkte für das Team-Konto zu sammeln.

Klasse machten das die nach Birkenau zurückgekehrte Karnevalistin und Tanztalent Laura Zwipf und BCV-Sitzungspräsident Wolfgang Horle. Hinter der Hand wurde gemunkelt, dass das vormalige Funkenmariechen die Fastnachtsprinzessin der Großgemeinde sein könnte. Dass dies eine gute Wahl wäre, zeigte sich bei diesem Anlass. In Anlehnung an den Fußball-Club VfL Birkenau mussten die Teams PET-Flaschen in ein Planschbecken schießen. Serkan Sabanci stellte die geleerten Gefäße für VfL-Mannschaftskamerad Schwarz auf, der mit gleich 17 Treffern belegte, dass sein Team zwar keine Flaschenkicker sind, aber dennoch die Disziplin beherrschen.

Karaoke, Löschen und Schätzen
Beim Spiel des Volks-Chors mussten die Teilnehmer im Karaokeduett nicht nur den rechten Ton treffen. Es galt, auch das Herz des Publikums zu erobern. „Auswärtssiege“ in dieser Disziplin feierten der VfL und der TSV, für den Peter Spatz und Timo Baumann mit „Verdammt ich lieb dich“ von Matthias Reim die Stimmung zum Kochen brachten. Im Löschen schwer zu schlagen ist das Team der Freiwilligen Feuerwehr Birkenau. Das zeigten die Brandschützer, die in allen Aktivitäts-Spielen ganz vorne mit dabei waren. Lars Himmel und Florian Schneider löschten beim „Ein-Liter-Mineralwasser-Wetttrinken“ ihren Durst ebenso schnell und bekämpften den Hunger beim Eine-Scheibe-trockenes-Toast-Brot-Essen ebenfalls erfolgreich.

Einen Spitzenplatz mit Köpfchen sicherte sich die Gemeindeverwaltung bei denen Morr und Armin Groß bei den Schätzfragen rund um die Vereine viele Punkte holen. Noch besser in dieser Disziplin waren Matthias Halblaub und Rene Oberle, die die Ergebnisse der vielen Fragen wie „Wie viele Halme hat ein Quadratmeter Kunstrasen?“, „Wie viele Pokale stehen im Sängerheim“ oder „Wie viele Spiele hat VfL-Torhüter-Legende Helmut Müller für den VfL absolviert“, am besten schätzen. Die beiden lagen auch bei der „Masterfrage“ vorne, in der es die bei der letzten Kerwe getrunkene Menge Pilsener-Bier zu erraten galt und die den Sieg der Sänger schließlich untermauerte.

Das neu organisierte Kerwe-Team hatte bei dem Birkenauer Volksfest gezeigt, dass sie mit tollen neuen Ideen und Bewahrung des traditionellen Rahmens auf dem richtigen Weg sind, das Volksfest als attraktiven Bestandteil des Lebens in Birkenau weiterzuführen.

(Quelle: Weinheimer Nachrichten vom 16. Juli 2014)

Ein Dank gilt den Organisator(inn)en aus den Birkenauer Vereinen sowie vielen Helfer(inne)n.

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